Die Gebetsmomente für Europa gehen weiter – 9. Mai in der Ewigen Stadt
Es war am 24. März 2017, als wir am Vorabend des 60. Jahrestages der Römischen Verträge in der dichtgefüllten Basilika der Zwölf Apostel im Zentrum von Rom, in Anwesenheit hochrangiger Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft, zu Beginn der von Miteinander für Europa organisierten Gebetsfeier, stehend, gemeinsam, dem Zitat der Präambel eines EU-Verfassungsvertrags lauschten. Ein starker, unvergesslicher Moment, eine Aufforderung: Europa, du musst als Kontinent, als Zivilisation, im Christentum wieder zu dir finden.
Dialog und das Erreichen des Friedens
Und Rom ist treu. Jedes Jahr rund um den 9. Mai, dem Europatag, versammeln sich in der italienischen Hauptstadt Christen aus verschiedenen Kirchen, um zu beten und Hoffnung für die Zukunft des Kontinents zu bezeugen und weiterzugeben. Miteinander für Europa stand in diesem Jahr unter dem Motto „Dialog: eine Kultur der Begegnung, um Frieden zu schaffen“. An der Ernsthaftigkeit des Engagements kam kein Zweifel auf: die Rumänisch-Orthodoxe und die Griechisch-Orthodoxe Kirche, der Bund der Evangelischen Kirchen in Italien, die Anglikanische Kirche, Methodisten, Pfingstkirchen, die Heilsarmee, verschiedene Bewegungen und Gemeinschaften… alle wollten mit ihrer Anwesenheit ein Zeichen setzen für den gemeinsamen, beharrlichen und unermüdlichen Wunsch: FRIEDEN.
Frieden – das Ergebnis einer beständigen „Handwerksarbeit“
„Es ist kein Zufall, dass die Europäische Union im Jahr 2013 den Friedensnobelpreis erhalten hat. Erinnern wir uns immer an dieses Mandat, das der Geschichte entspringt, das aber in politische Initiativen zugunsten des Friedens umgewandelt werden muss“, betonte in seiner Rede Botschafter Pasquale Ferrara, derzeitiger Generaldirektor für Politische und Sicherheitsfragen im Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit.
Es folgten einige Zeugnisse der Versöhnung, die uns vor Augen führten, dass der Friede immer das Ergebnis einer treuen und beständigen „Handwerksarbeit“ sein wird. Gleichzeitig muss man den Blick auf den gesamten Erdkreis richten, um zu erkennen, dass „Frieden als Politik – so Ferrara weiter – keine abstrakt ethische Option ist, sondern viel konkreter, er ist eine praktische Notwendigkeit, wenn wir die Welt nicht in Schutt und Asche legen wollen, sei es durch einen Atomkrieg oder den Klimawandel“.
Gebet und Netzwerke in der christlichen Welt
Das abschließende ökumenische Gebet sah in seiner reichen Vielfalt ein kleines Volk vereint, das sich Dem zuwandte, der an diesem Tag durch sein Evangelium wiederholte: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch”. (Joh 14,27)
Am 24. März 2017 war auch der damalige Europaabgeordnete David Sassoli anwesend, der in einem Interview unterstrich: „In erster Linie müssen sich die Christen etwas mehr Gehör verschaffen, und es muss Netzwerke in der christlichen Welt geben, die anderen die Staffel weitergeben.”
Wir hoffen, dass unser Netzwerk ein kleines, aber kräftiges Echo auf diese Worte sein kann.
Ilona Toth
Die Veranstaltung wurde von der Vertretung der EU-Kommission in Italien gesponsert und war Teil der Initiativen von Insieme-per.eu (Gemeinschaft des Europäischen Parlaments).
Um den 1. Teil des Beitrags von Pasquale Ferrara zu lesen (Italienisch) hier klicken >>
Um den 2. Teil des Beitrags von Pasquale Ferrara zu lesen (Italienisch) hier klicken >>
Auch die Agentur SIR hat über den Event berichtet (Italienisch) >>
Um die Veranstaltung auf YouTube anzusehen (italienisch) hier klicken>>
Foto: Ala Laiba
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