Frankreich: Grenzüberschreitender Marsch und die “7 JA”

Frankreich: Grenzüberschreitender Marsch und die “7 JA”

Am 8. Mai 2022 zu Fuß von Strasbourg nach Kehl – Ein grenzüberschreitender Marsch

Am Sonntag, den 8. Mai 2022, startet in Strasbourg ein Friedensmarsch, der vom Elsass nach Deutschland führt. „Wir wollen den Menschen in Europa Mut machen und Hoffnung geben“.  So erklärt das Nationale Komitee vom Ensemble pour l’Europe, Frankreich. „Auf dem Hintergrund der vielen Kriege wollen wir anhand unserer eigenen Geschichte daran erinnern, dass Versöhnung möglich ist.“

Der Marsch beginnt um 17 Uhr in Strasbourg und gipfelt nach 1,5 km gegen 18 Uhr in der Friedenskirche in Kehl in einem ökumenischen Gebet. Danach gegen 19 Uhr haben alle Teilnehmer die Möglichkeit, sich bei einem Aperitif noch besser kennenzulernen.

Europatag in Lyon, Montag, 9. Mai 2022

In Lyon wird es einen Abend mit Zeugnissen und Gebeten rund um die “7 JA” zu Europa geben.

 

Hoffnungsinitiativen

Hoffnungsinitiativen

Große Sorge um den Frieden: Europa betet und hofft weiter

Die Gebetsinitiativen für den Frieden vermehren sich auf dem ganzen Kontinent, angefangen bei den unmittelbar betroffenen Ländern.

Auch unser Netzwerk Miteinander für Europa ist in diesem Sinne aktiv geworden und hat sich diesem großen Gebetsstrom für den Frieden angeschlossen.

Wir möchten an dieser Stelle auf eine Initiative hinweisen: einen Abend der Begegnung, der Verständigung und des Gebets. Wir werden uns mit einigen ukrainischen Brüdern und Schwestern treffen, um ihnen zuzuhören und gemeinsam für den Frieden zu beten (auf Deutsch und Englisch):

Mittwoch, 2. März 2022, 19:00-20:30 (MEZ) mit Zoom

(Anmeldung bei: mfe2021@web.de)

Beatriz Lauenroth

Foto: Ilona Toth

Die Kultur der Begegnung pflegen

Die Kultur der Begegnung pflegen

Das jährliche Treffen des Trägerkreises von Miteinander für Europa (MfE) findet 2022 in Porto, Portugal, statt

Vom 10. bis 12. November 2022 findet das Treffen des Trägerkreises von Miteinander für Europa in Portugal statt. Die portugiesischen Freunde laden die Freunde der 45 europäischen Bewegungen in die wunderschöne Stadt Porto ein, ein architektonisches Juwel zwischen dem Atlantik und den Bergen, das vom Fluss Douro (Goldener Fluss) umspült wird.

Das westlichste Land Europas wird sein Herz und seine Türen öffnen, um die Teilnehmer des Kongresses willkommen zu heißen. „Wir wollen den Dialog fördern, um gemeinsam herauszufinden, wie wir Solidarität und Geschwisterlichkeit zwischen allen Völkern stärken können.“ So Clotilde, ein Mitglied der Schönstatt-Bewegung. „Und um das gegenseitige Verständnis zu erleichtern, werden wir gemeinsam auch in die Geschichte und Kultur unseres Landes eintauchen.“

Und warum ausgerechnet Porto? „Für Touristen ist Porto die Stadt des bekannten Portweins. Im Jahr 1996 war es die Hauptstadt des Weltkulturerbes. Und es ist die Stadt der Brücken, ein Symbol für die Verbindung zwischen den verschiedenen Ländern“, erklärt Ana Lúcia von der Emmanuel-Gemeinschaft mit einem Lächeln.

Vor allem aber – und das interessiert die Freunde von MfE besonders – geht es um das ökumenische Klima. „In Porto stehen sieben Kirchen (römisch-katholisch, anglikanisch, lusitanisch, methodistisch, lutherisch, russisch-orthodox und griechisch-orthodox) miteinander im ökumenischen Dialog“. Weitere Kontakte bestehen zur Gemeinschaft von Taizé: „Es gibt also keinen besseren Ort, um die Einheit aufzubauen und zu erleben.“ Das betonen José António und Maria Eugénia von der Fokolar-Bewegung.

Die Werte, die vor Ort geteilt werden sollen? Maria da Conceição von der Cursillos-Bewegung sagt uns: „Wir können Europa eine Erfahrung von Gemeinschaft anbieten, in der Nähe und gegenseitige Hilfe spontan gelebt werden, basierend auf dem Evangelium.“ Die Familie sei der bevorzugte Ort für die Weitergabe des Glaubens. Im November bestehe zudem die Möglichkeit, Vertreterinnen und Vertreter der jüngeren Generation zu einem vertieften Austausch darüber zu treffen, wie sie die heutigen Herausforderungen auf der Grundlage ihres Glaubens annehmen, z. B. das Problem der Migration, der Ökologie usw.

Liliana (Verbum Dei) und Filomena (Istituzione Teresiana) drücken den Wunsch aller aus: „Im November wollen wir mit unseren Freunden die Kultur der Begegnung pflegen, die spezifisch für MfE ist. Wir wollen immer mehr, wie Gerhard Pross im November 2021 sagte, ‘Baumeister der Hoffnung‘ werden. Und die Herausforderungen liegen in der ‘versöhnten Vielfalt‘ (Margart Karram).“

In Porto werden wir damit sicherlich noch einen Schritt weiter gehen.

Beatriz Lauenroth

 

 

 

Mitbegründer eines modernen Europas

Mitbegründer eines modernen Europas

Die europäische Konferenz zur Zukunft des Kontinents

Wie bringt man 446 Millionen Menschen zu einem Gedankenaustausch zusammen? Die Europäische Kommission und das Europäische Parlament haben eine digitale Plattform geschaffen, um die Bewohner Europas miteinander ins Gespräch zu bringen. Die Konferenz soll bis zum Jahr 2022 neue Antworten für die Zukunft Europas formulieren und die nächsten Schritte der europäischen Integration vorzeichnen.

Diese Konferenz ist ein Zeichen der Zeit. Die Zukunft Europas liegt nicht allein in den Händen der Politiker, sondern mehr denn je in der Verantwortung eines jeden Einzelnen.

Der europäische Bürgerdialog begann am 19. April 2021 auf der Online-Plattform futureu.europa.eu. In 24 offiziellen Sprachen werden Themen gesammelt, ausgewertet und veröffentlicht, Reformvorschläge eingebracht und debattiert.

Die Themen sind in 10 Kategorien unterteilt:

  • Klimawandel und Umwelt
  • Gesundheit
  • Eine stärkere Wirtschaft, soziale Gerechtigkeit und Beschäftigung
  • Die EU in der Welt
  • Werte und Rechte, Rechtsstaatlichkeit, Sicherheit
  • Digitaler Wandel
  • Demokratie in Europa
  • Migration
  • Bildung, Kultur, Jugend und Sport
  • Weitere Ideen

Die Konferenz geht noch bis zum Frühjahr 2022. Eine Kommission wird dann die endgültigen Ergebnisse in einem Bericht zusammenfassen und prüfen, wie sie konkret umgesetzt werden können.

Auch Miteinander für Europa lädt dazu ein, sich als Privatperson, als Gruppe in einer Stadt, oder als nationales Komitee mit Ideen, Wünschen und konkreten Vorschlägen zur Zukunft Europas zu positionieren auf der Basis unserer an christlichen Werten reichen Erfahrung des Miteinanders.

Für mehr Information: futureu.europa.eu

Beatriz Lauenroth

Photo: Pixabay.com

Gegenseitiges Kennen hilft lieben

Gegenseitiges Kennen hilft lieben

Europatag 2021 – Unterwegs im Internet

Empathie, Kontemplation und Aktion, „ora et labora“ – das waren einige der Schlüsselworte des Europatages 2021, der von rund 40 christlichen Bewegungen des ökumenischen Netzwerks Miteinander für Europa organisiert wurde.

EUROPA BRAUCHT ZUSAMMENHALT, HOFFNUNG UND INSPIRATION

„Europa wird auch durch das Feiern seiner Feste aufgebaut und erhalten!“ So Luigino Bruni, Professor für Wirtschaftspolitik an der LUMSA in Rom am 9. Mai, dem Europatag, in seinem Beitrag zur Videokonferenz „Für die Erde und für den Menschen“. „Feste feiern  war schon immer ein Zeichen der gemeinschaftlichen Identität”, erklärte Bruni den rund 1.000 Teilnehmern in Italien. Außerdem brauche Europa in Zeiten der Pandemie mehr denn je den Zusammenhalt, die Hoffnung, die Inspiration. Und er betonte: „Mein Leben wurde vielfach von Miteinander für Europa inspiriert … das Netzwerk ist eine der wichtigsten und prophetischsten Inspirationen des neuen Jahrtausends.”

Hier klicken, um die Veranstaltung auf YouTube anzusehen>>

Zum Herunterladen – Text des Beitrags von Prof. L. Bruni “Von einer integralen Ökologie zu einer solidarischen Wirtschaft”>>

DIALOG – DIE BEREITSCHAFT, DEN ANDEREN ANZUNEHMEN

Rund 200 Europäer aus Italien, Kroatien, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Slowenien, Ungarn und Österreich trafen sich ausgehend von Graz zu einem Zoom-Meeting. Dr. Petra Steinmair-Pösel, Privatdozentin  an der Universität Innsbruck, sprach über die Bedeutung des Dialogs für Europa. Dialog – so Steinmair-Pösel – sei weder Diskussion noch Debatte, sondern die Bereitschaft, den anderen anzunehmen. „Der Dialog bringt uns zusammen. Die Welt erwartet von uns [Christen] Mitgefühl, Lösungsansätze in der Migrations- und Umweltfrage sowie in der Sinnkrise.“ Wo beginnen?  „Bei uns selbst, indem wir dem anderen, der anders ist als ich, zuhören, ihn respektieren und vor allem von ihm lernen“.

Zum Herunterladen – Text des Beitrags von Dr. Steinmair-Pösel “Ein Gespräch das uns alle zusammenführt” >>

EUROPÄER SOLLEN MEHR SELBSTBEWUSSTSEIN ZEIGEN

In Frankreich empfahl Jean-Dominique Giuliani, Präsident der Robert-Schumann-Stiftung, den Europäern,  mehr Selbstbewusstsein zu zeigen. Giuliani wollte in seinem Vortrag Optimismus und Begeisterung vermitteln: „Europa baut man nicht an einem Tag auf. Aber gemeinsam sind wir stark.  Wir haben bereits die gleiche Währung, wir haben den gemeinsamen Markt, wir fühlen uns  alle der Ökologie verpflichtet. Unser europäisches Gesundheitssystem kann sich sehen lassen.“

Hier klicken, um die vollständige Aufzeichnung auf YouTube anzusehen>>

DIALOG AUF DER GRUNDLAGE DER SOZIALENZYKLIKA “FRATELLI TUTTI”

Miteinander  für Europa in Belgien hatte den Bischof von Lüttich, Msgr. Delville, und die flämische Europaabgeordnete Cindy Franssen in die „Kapelle für Europa“ eingeladen. In einem lebhaften Dialog auf der Grundlage der Sozialenzyklika „Fratelli tutti“ von Papst Franziskus, unterstrichen beide die Bedeutung einer neuen, kontemplativen und zugleich aktiven Kreativität. „Ça suffit! Le temps est changé!“ (Genug! Die Zeiten haben sich geändert!)  riefen die Jugendlichen von Sant’Egidio aus und stellten ihre Aktion “#sauvonsnousaines” (Retten wir die Alten) vor. Gerade in Zeiten der Pandemie wollen die jungen den alten Menschen ihre Stimme und Unterstützung geben.

Zum Rückblick auf die Veranstaltung (YouTube) hier klicken>>

EUROPA – HEIMAT FÜR DIE DIGITALEN NOMADEN DER GENERATION Y

Die Feier des 9. Mai 2021 wurde auch von jungen Erwachsenen mit geprägt, die sich bei Miteinander für Europa engagieren. Sie erzählten von konkreten Aktionen in ihren jeweiligen Ländern und Bewegungen und zeigten Professionalität in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft: im Rechtswesen (Deutschland), in der Ökologie (Italien, Österreich), in der Politik (Belgien und Frankreich), in der Altenpflege (Belgien), im Engagement für Flüchtlinge und Randgruppen (Holland, Griechenland, Deutschland). Für die “Generation Y” , die Ende des letzten Jahrhunderts geboren wurde, bedeutet Europa die Heimat, in der sie sich mit dem Laptop unter dem Arm als „digitale Nomaden“ frei bewegen. Ein junger Niederländer meinte:  „In Europa haben wir die Möglichkeit, uns gut kennen zu lernen  und uns gemeinsam für unsere Ziele einzusetzen. Das funktioniert auch, wenn wir weit voneinander entfernt sind. Aber das Kennenlernen  ist wichtig. Denn nur das, was man kennt, kann man auch lieben.”

Der Europatag 2021 wurde durch das Gebet vieler unterstützt. Die Jugendlichen selbst trafen sich zu einer Stunde “My Europe – Wir beten für Europa”. In der Tschechischen Republik verband eine Gebetsnovene vor dem 9. Mai die Schönstatt-Bewegung, die Gemeinschaft Sant’Egidio und die Fokolar-Bewegung. Auch in der Schweiz, wo der 9. Mai keine besondere Bedeutung hat, kamen Christen aus verschiedenen Bewegungen online für sechs Gebetsabende zusammen, um Gott um Kraft und Erbarmen in der schwierigen Zeit der weltweiten Pandemie zu bitten. Im Gospelhouse Klagenfurt (Österreich) fand ebenfalls ein ökumenischer Gebetsabend rund um die “7 JA” statt.

Beatriz Lauenroth

Foto: Ursula Haaf (©Together for Europe)