Hoffnungsinitiativen

Hoffnungsinitiativen

Große Sorge um den Frieden: Europa betet und hofft weiter

Die Gebetsinitiativen für den Frieden vermehren sich auf dem ganzen Kontinent, angefangen bei den unmittelbar betroffenen Ländern.

Auch unser Netzwerk Miteinander für Europa ist in diesem Sinne aktiv geworden und hat sich diesem großen Gebetsstrom für den Frieden angeschlossen.

Wir möchten an dieser Stelle auf eine Initiative hinweisen: einen Abend der Begegnung, der Verständigung und des Gebets. Wir werden uns mit einigen ukrainischen Brüdern und Schwestern treffen, um ihnen zuzuhören und gemeinsam für den Frieden zu beten (auf Deutsch und Englisch):

Mittwoch, 2. März 2022, 19:00-20:30 (MEZ) mit Zoom

(Anmeldung bei: mfe2021@web.de)

Beatriz Lauenroth

Foto: Ilona Toth

Die Kultur der Begegnung pflegen

Die Kultur der Begegnung pflegen

Das jährliche Treffen des Trägerkreises von Miteinander für Europa (MfE) findet 2022 in Porto, Portugal, statt

Vom 10. bis 12. November 2022 findet das Treffen des Trägerkreises von Miteinander für Europa in Portugal statt. Die portugiesischen Freunde laden die Freunde der 45 europäischen Bewegungen in die wunderschöne Stadt Porto ein, ein architektonisches Juwel zwischen dem Atlantik und den Bergen, das vom Fluss Douro (Goldener Fluss) umspült wird.

Das westlichste Land Europas wird sein Herz und seine Türen öffnen, um die Teilnehmer des Kongresses willkommen zu heißen. „Wir wollen den Dialog fördern, um gemeinsam herauszufinden, wie wir Solidarität und Geschwisterlichkeit zwischen allen Völkern stärken können.“ So Clotilde, ein Mitglied der Schönstatt-Bewegung. „Und um das gegenseitige Verständnis zu erleichtern, werden wir gemeinsam auch in die Geschichte und Kultur unseres Landes eintauchen.“

Und warum ausgerechnet Porto? „Für Touristen ist Porto die Stadt des bekannten Portweins. Im Jahr 1996 war es die Hauptstadt des Weltkulturerbes. Und es ist die Stadt der Brücken, ein Symbol für die Verbindung zwischen den verschiedenen Ländern“, erklärt Ana Lúcia von der Emmanuel-Gemeinschaft mit einem Lächeln.

Vor allem aber – und das interessiert die Freunde von MfE besonders – geht es um das ökumenische Klima. „In Porto stehen sieben Kirchen (römisch-katholisch, anglikanisch, lusitanisch, methodistisch, lutherisch, russisch-orthodox und griechisch-orthodox) miteinander im ökumenischen Dialog“. Weitere Kontakte bestehen zur Gemeinschaft von Taizé: „Es gibt also keinen besseren Ort, um die Einheit aufzubauen und zu erleben.“ Das betonen José António und Maria Eugénia von der Fokolar-Bewegung.

Die Werte, die vor Ort geteilt werden sollen? Maria da Conceição von der Cursillos-Bewegung sagt uns: „Wir können Europa eine Erfahrung von Gemeinschaft anbieten, in der Nähe und gegenseitige Hilfe spontan gelebt werden, basierend auf dem Evangelium.“ Die Familie sei der bevorzugte Ort für die Weitergabe des Glaubens. Im November bestehe zudem die Möglichkeit, Vertreterinnen und Vertreter der jüngeren Generation zu einem vertieften Austausch darüber zu treffen, wie sie die heutigen Herausforderungen auf der Grundlage ihres Glaubens annehmen, z. B. das Problem der Migration, der Ökologie usw.

Liliana (Verbum Dei) und Filomena (Istituzione Teresiana) drücken den Wunsch aller aus: „Im November wollen wir mit unseren Freunden die Kultur der Begegnung pflegen, die spezifisch für MfE ist. Wir wollen immer mehr, wie Gerhard Pross im November 2021 sagte, ‘Baumeister der Hoffnung‘ werden. Und die Herausforderungen liegen in der ‘versöhnten Vielfalt‘ (Margart Karram).“

In Porto werden wir damit sicherlich noch einen Schritt weiter gehen.

Beatriz Lauenroth

 

 

 

David M. Sassoli

David M. Sassoli

Ein großer Freund von Miteinander für Europa ist gestorben

Als  Europaabgeordneter war David M. Sassoli bei der Gebetsvigil zum 60. Jahrestag der Römischen Verträge am 24.3.2017 in der Basilika der Heiligen Apostel in Rom anwesend (siehe Interview >>). Im Juli 2020 reagierte er als Präsident des Europäischen Parlaments auf unsere Initiative vom 9. Mai. Wir geben hier seinen bedeutenden, ermutigenden Brief wieder.

Brief des Präsidenten des Europäischen Parlaments David Maria Sassoli an Miteinander für Europa 9. Juli 2020

Wir danken David M. Sassoli von Herzen für sein politisches Engagement, das von christlichen Werten geprägt war und sprechen ihm dafür unsere  große Anerkennung und Wertschätzung aus. Wir sind dankbar für seine großartige Arbeit  und seine Ideen. Mögen sein Beispiel und sein Erbe in Politik und Gesellschaft weiter leben.

Internationales Sekretariat von Miteinander für Europa

Der unsichtbare „Green Pass“

Der unsichtbare „Green Pass“

Die Realität im Lichte der Berufung betrachten, um gemeinsam die Zeichen der Zeit zu lesen, zu verstehen und entsprechend zu handeln – Miteinander für Europa kommt zusammen

Am Eingang wird alles kontrolliert: der Impfausweis „Green Pass“, die Körpertemperatur, die Mund- und Nasenschutzmaske und die notwendigen 1,5 m Abstand. Aber das ist noch nicht alles. Jeder Anwesende hat einen unsichtbaren „Green Pass“: es ist das Ja zur Berufung im „Miteinander“ in Treue zum „Pakt der gegenseitigen Liebe“. Es ist klar, dass unsere Welt vor noch nie dagewesenen Herausforderungen steht, so dass es fast eine Verpflichtung ist, zusammenzustehen, zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen. Für niemanden ist es einfach, dies alles zu organisieren. Marco Impagliazzo, Präsident der Gemeinschaft Sant’Egidio, macht deutlich: „Ich danke Ihnen, dass Sie so beharrlich an meine Tür geklopft haben; deshalb bin ich hier.“ Jeder hat etwas hinter sich lassen müssen: drängende Verpflichtungen oder Sorgen wegen der vielen Reisen, wie Pater Juan Pablo Catoggio, der an der Spitze des Schönstatt-Präsidiums steht.

Wir befinden uns beim Treffen des Leitungskomitees von MfE  im Internationalen Zentrum der Fokolar-Bewegung in Castel Gandolfo mit einigen der wichtigsten Leitern der Gemeinschaften und Bewegungen verschiedener Kirchen – darunter Hansjörg Kopp (Generalsekretär CVJM Deutschland) und Martin Bühlmann (Vineyard Schweiz und Deutschland). Nach einem Tag des Austauschs und der Arbeit wird die Online-Verbindung mit den verschiedenen Zuschaltungen des ökumenischen Netzwerks erwartet, um die gemeinsame Mission für Europa zu erneuern. So legt es auch der Titel der Konferenz nah: von der Polarisierung zur versöhnten Vielfalt durch Versöhnung.

Margaret Karram, Präsidentin der Fokolar-Bewegung, kommt wegen des Berufsverkehrs zu Fuß. Sie bedankt sich und gesteht sofort, dass sie gekommen ist, um von anderen zu lernen. Der Gedankenaustausch in einer Zeit der Pandemie, die gemeinsamen Zweifel und die Herausforderungen, denen man sich stellen muss, machen das Treffen zu einer Schule der Gemeinschaft. Niemand scheint Eile zu haben. Auch Jesús Moran, Co-Präsident der Fokolar-Bewegung, bleibt zum Mittagessen. Es ist ihm wichtig, sich besser kennen zu lernen, Ideen und Standpunkte zu klären.

Am Morgen des lang ersehnten 6. November öffnet sich der „ZOOM“ von Castel Gandolfo aus auf ganz Europa.  Nach einem Moment der Meditation und des Gebets beginnt die Reise von Ost nach West, von Nord nach Süd unseres Kontinents. Menschen mit dem „Green Pass“ des Miteinander in der Tasche versuchen, aufeinander einzugehen, und setzen damit Zeichen der Hoffnung. Diese bilden den Rahmen für die zwei thematischen Hauptbeiträge von Gerhard Pross, Moderator von Miteinander für Europa, und von Margaret Karram. Hier der Text ihrer Beiträge:

Gerhard Pross „Der prophetische Auftrag von Miteinander für Europa“ >>
Margaret Karram „Botschaft der Versöhnung inmitten der Polarisierung“ >>

Das Abendgebet, das in vier Sprachen verfasst ist, mündet in den „Pakt der gegenseitigen Liebe“ (nach Joh 13,34), der in vielen Sprachen erneuert wird.

In den Chats bündelt sich der Dank für die Zeugnisse und für die vielen ermutigenden Beiträge: „Eine starke Botschaft, die gleichzeitig voller Hoffnung ist mit der Gewissheit, dass der Gott der Geschichte mit uns ist, in unserer Mitte, wenn wir uns auf seinen Weg der Einheit begeben“. Jemand drückt sich poetisch aus: Miteinander für Europa erscheint wie „ein karstiger Fluss, den man nicht sehen kann, weil er unterirdisch fließt. Aber er ist immer in Bewegung, unterhöhlt, verbindet sich mit anderen Wassern und kommt dann wieder an die Oberfläche. Wir wissen nicht wo und wann, aber er verändert das Gebiet, das er durchquert“.

Dann verabschieden sich die Teilnehmer. Die Bildschirme werden dunkel. Wir hoffen, dass wir 2022 alle persönlich in Portugal sehen werden, wo wir viele neue Erfahrungen sammeln werden. Unser ‚Green Pass‘ berechtigt uns, an alle Grenzen zu gehen – wie Gerhard Pross es formuliert – und „hilft uns, eine breitere und vollständigere Perspektive des Reiches Gottes zu bekommen“.

Margaret Karram fasst zusammen: „Die versöhnte Vielfalt, an die wir glauben, weil wir sie bereits erlebt haben, kann den neuen Schritt von Miteinander für Europa für die kommenden Jahre markieren. Sie kann das Programm angeben, auf das wir unser Leben und Handeln ausrichten.“ Und dies ist ein Programm, das weit über Europa hinausgeht.

Ilona Tóth  

Von Polarisierung und versöhnter Vielfalt

Von Polarisierung und versöhnter Vielfalt

„Wir sehen in der Polarisierung unserer Gesellschaft eine der größten Herausforderungen Europas und der Welt“ erklärt das Vorbereitungsteam der internationalen Versammlung des Trägerkreis von Miteinander für Europa, die am Samstag, den 6. November 2021, stattfinden wird.

„An diesem Tag werden Ursachen thematisiert und Lösungen gesucht“, berichtet das Team. So ist es kein Wunder, dass die diesjährige Zusammenkunft unter dem Titel: „Polarisierung – Versöhnung – Versöhnte Vielfalt“ steht.

Das Anliegen wird in Beiträgen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und vertieft.

Einen Blick aus einem extra-europäischen Background wird Margaret Karram, die neue Präsidentin der Fokolar-Bewegung, geben. Sie ist in Haifa (Israel) geboren; ihr Lebensweg ist von Anfang an vom Dialog in einem Kontext religiöser und kultureller Verschiedenheit geprägt;  2013 wurde ihr der Mount-Zion-Award für Versöhnung verliehen.

Ein weiteres Basisreferat wird Gerhard Pross, CVJM Esslingen, halten.

Nationale Komitees aus vielen Teilen Europas werden von ihrem Engagement vor Ort berichten.

Ebenso wichtig ist es jedoch, dass sich die Kongress-Teilnehmer mit Erfahrungen und Ideen in Gruppengesprächen einbringen. Im Miteinander erfahren sie immer wieder ein besonderes Licht auf der Suche nach neuen Wegen – diesmal, „um europaweit von Polarisierung zur versöhnten Vielfalt zu kommen“.

Das Treffen findet pandemiebedingt in hybrider Form statt. Eine kleine Gruppe wird in Castel Gandolfo (Rom) zusammenkommen, und von dort aus die übrigen Teilnehmer via Zoom zu empfangen.

Cornelia K. Brand

Foto: Pixabay / Canva

Mitbegründer eines modernen Europas

Mitbegründer eines modernen Europas

Die europäische Konferenz zur Zukunft des Kontinents

Wie bringt man 446 Millionen Menschen zu einem Gedankenaustausch zusammen? Die Europäische Kommission und das Europäische Parlament haben eine digitale Plattform geschaffen, um die Bewohner Europas miteinander ins Gespräch zu bringen. Die Konferenz soll bis zum Jahr 2022 neue Antworten für die Zukunft Europas formulieren und die nächsten Schritte der europäischen Integration vorzeichnen.

Diese Konferenz ist ein Zeichen der Zeit. Die Zukunft Europas liegt nicht allein in den Händen der Politiker, sondern mehr denn je in der Verantwortung eines jeden Einzelnen.

Der europäische Bürgerdialog begann am 19. April 2021 auf der Online-Plattform futureu.europa.eu. In 24 offiziellen Sprachen werden Themen gesammelt, ausgewertet und veröffentlicht, Reformvorschläge eingebracht und debattiert.

Die Themen sind in 10 Kategorien unterteilt:

  • Klimawandel und Umwelt
  • Gesundheit
  • Eine stärkere Wirtschaft, soziale Gerechtigkeit und Beschäftigung
  • Die EU in der Welt
  • Werte und Rechte, Rechtsstaatlichkeit, Sicherheit
  • Digitaler Wandel
  • Demokratie in Europa
  • Migration
  • Bildung, Kultur, Jugend und Sport
  • Weitere Ideen

Die Konferenz geht noch bis zum Frühjahr 2022. Eine Kommission wird dann die endgültigen Ergebnisse in einem Bericht zusammenfassen und prüfen, wie sie konkret umgesetzt werden können.

Auch Miteinander für Europa lädt dazu ein, sich als Privatperson, als Gruppe in einer Stadt, oder als nationales Komitee mit Ideen, Wünschen und konkreten Vorschlägen zur Zukunft Europas zu positionieren auf der Basis unserer an christlichen Werten reichen Erfahrung des Miteinanders.

Für mehr Information: futureu.europa.eu

Beatriz Lauenroth

Photo: Pixabay.com