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Auf dem Weg nach Timisoara
Kennenlernen, vertiefen, aufbauen
Für das Jahr 2023 ist Timişoara (Rumänien) neben zwei anderen Städten „Kulturhauptstadt Europas“. József Csaba Pál, der römisch-katholische Bischof von Timişoara, hat das jährliche Treffen des Trägerkreises von Miteinander für Europa (MfE) in seine Stadt eingeladen (16.-18.11.2023).
Einige aus dem Trägerkreis bringen hier zum Ausdruck, warum sie an diesem Treffen teilnehmen werden.
Cezara Delia Perian, Gruppe der orthodoxen Jugendlichen in Timisoara:
Ich bin für ein Europa mit christlichen Prinzipien. Ich würde gerne die Erfahrungen hören, die man bei MfE macht. Und als Bürgerin von Timisoara möchte ich meine Stadt vorstellen, die seit Jahrhunderten ein Beispiel für das friedliche Zusammenleben verschiedener Minderheiten, Kirchen, kirchlicher Bewegungen und Kulturen ist. Deshalb lade ich Sie herzlich zum Treffen des Trägerkreises von MfE 2023 in Timisoara ein, mit dem Versprechen, dass Sie eine außergewöhnliche Begegnung und eine einzigartige Erfahrung erleben werden.
Soňa Jančíková, Leitungskomiteee MfE, European Network of Communities ENC, Slowakische Republik:
Da mir die Einheit sehr am Herzen liegt, habe ich mich entschieden, bei MfE mitzumachen. Ich möchte neue Leute kennenlernen und erfahren, was ihnen am Herzen liegt. Zum ENC gehören auch Gemeinschaften aus Rumänien und ich liebe dieses Land. Es ist sehr wichtig, dass diese Tagung in Osteuropa stattfindet und wir können es kaum erwarten zu sehen, wie groß das Potenzial dieses Landes ist, damit der Rest Europas sich stärker auf christliche Werte stützt.
Philipp Barthel, Leitungskomitee, CVJM München, Deutschland:
Warum ich zum MfE-Treffen nach Timisoara gehe? Weil ich den Glauben von Christen verschiedener Kirchen, Nationalitäten und Altersstufen persönlich erleben möchte.
Reydibel Mesa, Fokolar-Bewegung, Ungarn:
Ich denke, dass dieses Treffen ein Moment der Geschwisterlichkeit und des Friedens in Europa sein wird. Es werden Tage sein, in denen wir die Kraft der Einheit in Gott vereinter Völker, Jugendlicher, Erwachsener, verschiedener Länder und christlicher Kirchen erleben können, und zwar alle miteinander.
Gérard Testard, Efesia, Frankreich:
Wir gehen den Weg, der von den Gründern Europas und all denen gebahnt wurde, die im Lauf der Geschichte den Konflikt nicht als Fatalität akzeptiert, sondern sich eingesetzt haben, um die Barrieren abzubauen.
József Csaba Pál, Bischof von Timisoara:
Mit eurer Anwesenheit zeigt ihr Rumänien die Schönheit des christlichen Glaubens.
Cinzia Panero, Fokolar-Bewegung, Serbien:
Für mich ist MfE ein Netzwerk des Lebens, der geteilten Erfahrungen, der mit anderen geträumten und verwirklichten Ideen in einer konkreten gemeinsamen Arbeit. Das haben wir im vergangenen März in Belgrad hautnah erlebt: das Institut für Kultur und Christentum und die Fokolar-Bewegung in Serbien organisierten mit Unterstützung des Ministeriums für die Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften den künstlerischen Ausstellungswettbewerb „Die Welt im Bild, Bild der Welt“ unter serbischen Künstlern verschiedener Religionen und Nationalitäten. Das Treffen in Timisoara wird eine Gelegenheit sein, unsere Freundschaft zu stärken, uns für neue Erfahrungen zu öffnen und Beziehungen in einem geschwisterlichen Netzwerk aufzubauen.
Beatriz Lauenroth
Fotos: privat
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Gebetsvigil in Rom am 30.9.2023
Together2023 – um die Synode der katholischen Kirche zu unterstützen
Wir geben hier – in zusammengefasster Form – eine Mitteilung wieder, die wir von den Verantwortlichen der Ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, dem Veranstalter der Gebetsvigil, erhalten haben.
Liebe Freunde,
mit unserem Team sind wir für die letzten Vorbereitungen wieder in Rom. Was für eine Freude und was für eine schöne Herausforderung, den gleichen Weg mit euch allen zu gehen, in Zusammenarbeit mit dem Sekretariat der Synode und dem Dikasterium für die Förderung der Einheit der Christen.
Das Programm für das „Together“-Wochenende ist jetzt verfügbar unter https://together2023.net/de/info-page/vorgesehener-ablauf/.
Die Liste der Workshops, die von vielen unserer verschiedenen Partner angeboten werden, findet ihr unter https://together2023.net/de/info-page/workshops-2
Die Lieder für das Abendgebet sind unter //together2023.net/de/info-page/gesaenge-fuer-das-abendgebet/ veröffentlicht, ebenso wie die neue Hymne Adsumus Sancte Spiritus, die speziell für dieses ökumenische Event komponiert wurde.
Wenn ihr nicht kommen könnt, aber gerne mit uns beten möchtet, besucht die Seite https://together2023.net/de/home-german/.
Wer es noch für möglich hält, eine Gebetswache in seiner Stadt zu organisieren, kann sich bei unserem Team melden: prayers-world@together2023.net. Auf diese Weise könnt ihr Teil des Gebetsnetzwerks auf https://together2023.net/de/veranstaltungskarte/ werden.
Unser Weg ist noch nicht zu Ende. Er hat gerade erst begonnen. Was werden die nächsten Schritte sein? Lasst uns auf den Heiligen Geist hören und einander zuhören.
Br. Luc und Br. Matthew
Hier den Flyer mit allen Informationen herunterladen>>
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Warum Miteinander für Europa nach Timisoara gehen wird
Drei Fragen an József-Csaba Pál, Bischof von Timisoara, Rumänien
„Dies ist der Moment, in dem wir neben den kulturellen Initiativen in Museen und Denkmälern auch die Türen unserer Kirchen öffnen müssen, um die christlichen Wurzeln unseres Volkes, Landes und der Stadt sichtbar zu machen.“ Dies ist die Reaktion des römisch-katholischen Bischofs József-Csaba Pál (geboren 1955) auf die Ankündigung der Ernennung von Timisoara zu einer der drei europäischen Kulturhauptstädte 2023.
Was bedeutet dies konkret?
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Sie sind seit 2018 katholischer Bischof von Timisoara. Es muss eine große Freude für Sie gewesen sein, als Sie erfuhren, dass Timisoara 2023 den begehrten Titel „Kulturhauptstadt Europas“ erhalten hat. Was ist Ihrer Meinung nach die Begründung für eine solche Entscheidung?
In Timisoara leben seit Jahrhunderten viele verschiedene Konfessionen und Nationalitäten Seite an Seite in Frieden. Sie verstanden es, ihre Identität zu bewahren, und im Zusammenleben wurde die Vielfalt als gegenseitiges Geschenk betrachtet. In Mischehen und gemischten Stadtvierteln lernten die Menschen, sich gegenseitig zu respektieren und zu schätzen. Deshalb glaube ich, dass Timisoara Europa diese Erfahrung zu bieten hat: den Geist des friedlichen Zusammenlebens.
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Nach acht Monaten „Kulturhauptstadt Europas“ – welchen Beitrag leistet Timisoara Ihrer Meinung nach zum heutigen Europa?
Im Geist des Multikulturalismus werden viele kulturelle Programme durchgeführt.
Mit den Jugendlichen haben wir zum Beispiel vom 1. bis 7. Mai ein ökumenisches Jugendfestival organisiert. In der Vergangenheit waren unsere Vorfahren durch Arbeitslosigkeit oder die Nachfrage nach Fachkräften nach Timisoara gedrängt worden. Heute legen wir auch aus christlicher Sicht ein Fundament für unser Miteinander: Wir sind alle Kinder des Vaters im Himmel. Zu Seiner Ehre möchten wir, dass Seine Kinder miteinander auskommen, einander helfen und lieben. Dies sollte das sichtbare Zeichen sein, das Timisoara an Europa gibt.
Jugendliche aus sieben Konfessionen und vielen verschiedenen Sprachgruppen haben 14 Monate lang an der Vorbereitung dieses Jugendfestivals gearbeitet. In der Vorbereitungsphase sagten sie sich: Das Festival soll etwas Jugendliches, Christliches und den Geist der Einheit ausstrahlen. Und sie haben es geschafft: etwa 30 Programme, darunter eine Theateraufführung im Opernhaus von Timisoara, eine Prozession durch die Stadt, in der wir mehrere Kirchen besuchten, Meditation während einer Bootsfahrt auf dem Bega-Kanal, verschiedene Vorträge, ein Konzert von Gen Verde im Saal der Philharmonie von Timisoara usw. Es hat sich auch ein ökumenischer Chor von 40 Jugendlichen gebildet, der zurzeit an verschiedenen Programmen teilnimmt.
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Warum haben Sie Miteinander für Europa eingeladen, das jährliche Treffen des Trägerkreises im November in Ihrer Stadt zu organisieren? Was erwarten Sie sich davon?
2016 nahm ich an einer Großveranstaltung von Miteinander für Europa in München teil. Es hat mir sehr gut gefallen und ich dachte: „Diese Menschen verschiedener Konfessionen tun das, wovon ich immer geträumt habe: Sie leben voll Freude und in Einheit in der Gegenwart Gottes.“ Das ist ein überwältigendes Zeugnis. Nun sollen sie diese Einheit in Gott auch in Timisoara bezeugen. Wenn sie nach Timisoara kommen, werden wir uns in diesem Engagement gegenseitig stärken.
Vielen Dank für dieses Gespräch.
Beatriz Lauenroth
Foto: Bischof József-Csaba Pál während des Ökumenischen Jugendfestivals, Timisoara Mai 2023
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Austausch und Inspiration
Ökumenisches Jugendfestival 2023 in Timisoara
Jean Marc Ziadé (27 Jahre), geboren im Libanon und aufgewachsen in Luxemburg, arbeitet derzeit als Vertriebs- und Eventmanager in einem Konferenzzentrum in den Niederlanden. Vom 4. bis 7. Mai nahm er am Ökumenischen Jugendfestival in Timisoara, Rumänien, teil.
Warum hast du an dem Treffen teilgenommen?
Zuallererst reise ich gerne und interessiere mich für andere Länder und Kulturen.
Es war sehr bereichernd für mich, zum ersten Mal ein osteuropäisches Land zu besuchen: Rumänien. Ich war erstaunt, was Timisoara alles zu bieten hat. Dank einer Führung und der Einbeziehung in die Gemeinschaft vor Ort, konnten wir unter anderem die blutige Revolution von 1989 und die Art und Weise, wie sie sich heute noch auf Kultur, Menschen und Wirtschaft auswirkt, besser verstehen. Dank zahlreicher Veranstaltungen und Gespräche hat mich das Ökumenische Jugendfestival sehr inspiriert und ist – wie ich glaube – eine positive Überraschung für die Zukunft der Kirche!
Was hat dich am meisten inspiriert?
Besonders beeindruckt hat mich die Motivation der Jugendlichen. Es ist erstaunlich, wie sie verschiedene Formen des künstlerischen Ausdrucks wie Musik und Theater, Videos und Lebenszeugnisse verwendet haben, um ein unvergessliches und bedeutungsvolles Erlebnis zu schaffen. Die internationale Musikgruppe Gen Verde, die weitgehend von jungen Leuten geschaffenen Theateraufführungen, die schönen Lieder, die Workshops zum Dialog und die „Wirtschaft von Franziskus“ (junge Unternehmer, die sich für eine neue Wirtschaft engagieren) haben nicht nur Spaß gemacht, sondern auch Tiefe und Reflexion in das Festival eingebracht.
Was nimmst du aus Timisoara mit?
Sicherlich haben der lebendige Glaube, den ich dort gefunden habe, und der ökumenische Aspekt einen bleibenden Eindruck auf mich hinterlassen. Ich denke, nicht jeder versteht, was Ökumene bedeutet. Diese Reise hat es mir ermöglicht, die verschiedenen Konfessionen und die Zusammenarbeit zwischen den Kirchen zu entdecken: die griechisch-orthodoxe und die serbische, die griechisch-katholische und die römisch-katholische Kirche und noch andere Kirchen, die wir besucht haben und die ich vorher nicht kannte. Dieses Festival und die Art und Weise, wie die Kirchen Osteuropas zusammenarbeiten, zeigen, dass die Einheit der Kirchen möglich ist! Jetzt sind es Kriege und Vorurteile, die uns davon abhalten wollen, zusammenzuarbeiten. Auch wenn wir glauben, dass die Mitgliederzahl der Kirche abnimmt, haben mir die Jugendlichen gezeigt, dass dies nicht überall der Fall ist. Das ist sicherlich ein Zeichen der Hoffnung. Diese Erfahrung wird mich und andere weiterhin inspirieren, uns gemeinsam für eine Zukunft für alle Christen einzusetzen, die in stärkerem Maß Einheit stiftend und harmonischer ist.
Danke, Jean Marc, für dieses Interview.
Beatriz Lauenroth
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Zur Einheit berufen
Das ökumenische Netzwerk von Miteinander für Europa in Timisoara
„Europa lebt in Timisoara” – So heißt es in der Einladung an die Verantwortlichen von Bewegungen und Gemeinschaften verschiedener Kirchen, die sich dieses Jahr in der rumänischen Stadt treffen. Timisoara, Europäische Kulturhauptstadt 2023, erzählt bereits viele Geschichten über das „Miteinander”: Hier treffen verschiedene Kulturen im Glauben und im Leben aufeinander.
Ziel der Veranstaltung ist es, den Aufruf des ökumenischen Netzwerks zur Einheit durch Referate und Zeugnisse auf lokaler und europäischer Ebene zu unterstreichen.
Sechs Workshops bieten die Möglichkeit, in lebendigen Kontakt mit den Realitäten der Stadt zu kommen: Orthodoxe Spiritualität, soziale Brennpunkte, Ost-West-Beziehungen, Engagement der Jugend, Schritte auf dem Weg zum Frieden, sind einige der Themen. Seien wir Garanten für ein Europa, das aus seinen christlichen Wurzeln lebt!
Timisoara ist ein Ort der Hoffnung. Die beiden Tage richten sich an die derzeitigen und zukünftigen Leiter von Bewegungen und Gemeinschaften, die ein Zeichen der Hoffnung setzen wollen:
- Miteinander statt gegeneinander!
- Ost und West begegnen sich!
- Einheit ist möglich!
Als Gemeinschaften und Bewegungen sind wir bereit, unser Charisma der Einheit auf neue Weise zu leben und „wieder neu in die Bresche zu springen” (Ez 22,30) für Europa, die Kirchen und die Gesellschaft. Wir erwarten euch!
Das Sekretariat von Miteinander für Europa
Flyer mit Link zur Anmeldung>>