Gebet um die Einheit Europas und um den Frieden
Am Vorabend des 60. Jahrestages der Unterzeichnung der Römischen Verträge hatte das ökumenische Netzwerk „Miteinander für Europa“ zu einem Gebet für Europa eingeladen. In Rom und in mehr als 50 europäischen Städten, davon 15 in Deutschland, beteten Hunderte von Menschen für die Einheit Europas und für den Frieden.
Esslingen, Winnenden und Breitenbrunn
Im CVJM-Haus in Esslingen, so berichtet Valerian Grupp, habe es mit neun Teilnehmern einen zahlenmäßig kleinen, aber dichten Gebetsabend mit Mitgliedern aus der kath. Kirche, der Baptistengemeinde und dem CVJM gegeben. Diana Fischer berichtet aus Winnenden, dass ihre Gebetsgruppe aus 12 Personen aus dem Asarja e.V. und aus der evangelische Allianz Winnenden bestanden habe. Am Ende der zwei Stunden intensiven Gebetes und des gemeinsamen Lobpreises sei für einzelne Nationen konkret gebetet und der Segen Gottes über diese Länder ausgesprochen worden. In der Missions- u. Begegnungsstätte Maria Baumgärtle in Breitenbrunn traf sich eine Gruppe von 20 Personen: Missionare vom Kostbaren Blut, ein Teil des Chors „Klangzauber“ aus Breitenbrunn und weitere Einzelpersonen. An die Lektüre eines Infotextes über die Römischen Verträge schloss sich die gemeinsame Gebetszeit an, die sich ganz an der vom Netzwerk „Miteinander für Europa“ zur Verfügung gestellten Gottesdienstvorlage orientierte. Besonders war das Bewusstsein, zeitgleich mit anderen Europäerinnen und Europäern in anderen Städten des Kontinentes zu beten und mit ihnen verbunden zu sein.
Ellwangen
Bei einer Gebetsveranstaltung in Ellwangen in der Franziskuskapelle betonte der CDU-Landtagsabgeordnete Winfried Mack, dass die Unterzeichnung der Römischen Verträge vor 60 Jahren den Menschen in Europa Frieden und Freiheit gebracht hätten. „Nach Jahrhunderten blutigster Kriege, Knechtschaft, staatlicher oder durch Banden organisierter Gewalt, nach Verirrungen im Nationalismus und gerade noch der gänzlichen Selbstzerstörung entgangen (Stichwort: Wunderwaffe), ist es diesem Kontinent gelungen, umzukehren!“ Ein einiges Europa sei der richtige Weg, den es weiterzugehen gelte. Mack forderte: „Wir müssen die Kraft finden, die großen Aufgaben in Europa gemeinsam zu lösen, ohne dass die Menschen dafür in ihrer heimatlichen Identität bedrängt werden.“ Angesichts der Tatsache, dass Ellwangen 700 Jahre lang ein Benediktinerkloster hatte, in dem der später heilig gesprochene Methodius drei Jahre lang Gefangener der fränkischen Herrscher gewesen sei, regte der Abgeordnete an, „die Patrone Europas, den heiligen Benedikt und die heiligen Brüder Cyrill und Methodius um deren Fürsprache für uns und alle Menschen in Europa zu bitten.“
Weinheim
Auf dem zentralen Marktplatz der Stadt Weinheim/Bergstraße (bei Heidelberg) waren zum „Gebet für Europa“ etwa 100 Personen verschiedener Generationen aus der Stadt und aus den umliegenden Gemeinden zusammengekommen. Eingeladen waren Mitglieder aller Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, die der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Weinheim und Umgebung angehören. Gekommen war u.a. auch der Oberbürgermeister von Weinheim, Heiner Bernhard mit seiner Frau, der sich im Anschluss für die Initiative herzlich bedankt hat. Christian Pestel, Pastor der Baptistengemeinde, gestaltete den Gottesdienst aktiv mit. Bei der Kundgebung waren Teilnehmer von unterschiedlichen Konfessionen vertreten, etliche auch von der Baptistengemeinde.
Vallendar-Schönstatt
Mit einer international in fünf Sprachen gestalteten Gebetszeit, schaltete sich die Schönstatt-Bewegung in die Gebetsinitiative für Europa ein. Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, brachte zum Ausdruck, dass Europa gerade heute für seine Entwicklung „göttliche Kräfte“ brauche. „Deshalb beten wir heute Abend: Herr Jesus Christus, komm erneut mit deiner Gnade, um diesem Europa seine Seele zu erhalten.“ Eindrücklich für die knapp 50 Teilnehmer im und vor dem Urheiligtum und für die Mitbeter, die an ihren Monitoren die Feier im Live-Stream von www.schoenstatt-tv.de verfolgten, waren die „Traum“-Worte von Papst Franziskus über Europa, die er bei der Verleihung des Karlspreises am 6. Mai 2016 zum Ausdruck brachte und die in Deutsch, Französisch und Englisch vorgetragen wurden. (Siehe Bericht bei www.schoenstatt.de)
Landau/Pfalz
In der Kapelle des Katholischen Altenzentrums Landau/Pfalz kamen etwa 45 Personen aus verschiedenen christlichen Religionsgemeinschaften zusammen. Vertreten waren katholische, evangelische, baptistische und weitere freikirchliche Christen aus der Süd- und Südwestpfalz und aus dem Elsass, die Mitglieder in einer Vielzahl von Gemeinschaften und Bewegungen sind, so z.B. die Fokolarbewegung, Stadtmissionen Landau-Zeiskam und Annweiler, Hauskreisgemeinschaft Hassloch, Ökumenischer Hauskreis Annweiler, Ökumenischer Gebetskreis Südwestpfalz, Charismatische Erneuerung Landau, Evangelische Stiftskirchengemeinde, Katholiken aus verschiedenen Pfarreien. Neben dem Dank für 70 Jahre Frieden wurde vor allem darum gebetet, dass sich Blockierungen in Europa lösen. Dabei wurde nicht nur um den Erhalt der EU, sondern auch für notwendige Reformen und Umbauten gebetet.
Selbitz/Oberfranken
Die Communität der Christusbruderschaft Selbitz hat zum Gebet für Europa ihr Abendgebet für Gäste und Gemeinschaften geöffnet. Gut 35 Geschwistern wurde deutlich, „dass wir uns allesamt um ein friedliches und zugewandtes Miteinander in Europa bemühen, denn: Dieses ist keine Selbstverständlichkeit, sondern braucht unser Engagement, unsere Leidenschaft für Freundschaften über alle Grenzen hinweg und nicht zuletzt auch unser Gebet“, wie Sr. Nicole zum Ausdruck brachte. Zum Dank für alles, was in Europa in den letzten Jahren, Jahrzehnten und auch Jahrhunderten geworden ist kam auch die Bitte um Gottes Erbarmen für alles, woran Europa schuldig geworden ist – ob dies nun das massenhafte Morden in Kriegen oder die Rückbesinnung auf nationalistische Egoismen war, welche die Einheit Europas und seinen Traum von einem Miteinander über alle Grenzen hinweg zerstören können. Und das Gebet geht weiter: Alle beim Gebet anwesenden, haben ein europäisches Land gewählt, das sie bis Ende November im Gebet begleiten werden. Dann nämlich findet 2017 die letzte größere Wahl in Europa statt.
München
In der Münchner Heilig-Geist-Kirche war das Gebet für Europa Teil der regelmäßigen „Stay and Pray“ Initiative. Von den im Miteinander-Netzwerk vertretenen Gemeinschaften beteiligten sich der CVJM München, die Vineyard Gemeinde, die Agape Gemeinschaft, das Lobpreisteam, Jugend 2000 und die Fokolar Bewegung. Ein besonders dichter Moment waren die frei gesprochenen Fürbitten: die Gegenwart des Heiligen Geistes war spürbar und offensichtlich anziehend, denn viele Fußgänger traten in die Kirche ein, um zusammen mit den Vertretern der Gemeinschaften in Gebet und Gesang zu verweilen. Ein schönes, lebendiges Bild von Jung und Alt vereint in gemeinsamer Fürbitte.
Borken
In Kloster Burlo bei Borken waren etwa 60 Mitglieder der Fokolar-Bewegung versammelt, zu denen überraschend 10 Marienschwestern der Schönstatt-Bewegung dazu kamen, obwohl deren Gemeinschaft ihre übliche Anbetungszeit hielt. So wurde nicht nur für das Miteinander in Europa gebetet, sondern auch das Miteinander der Gemeinschaften erlebt.
Rottenburg-Liebfrauenhöhe
Neben 50 Schönstätter Marienschwestern die auf der Liebfrauenhöhe wohnen, nahmen 150 weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Gebet für Europa teil, das in der Kröniungskirche des Schönstatt-Zentrums in der Nähe von Rottenburg stattfand. Vor allem Mitglieder der Fokolar-Bewegung waren neben den Mitgliedern der Schönstattbewegung und vielen Mitchristen aus den umliegenden Ortschaften zum Abendgebet gekommen, das von Sr. M. Monika März und Pfr. Klaus Rennemann, Schönstatt-Bewegung, Claudia Hofrichter, Mitglied bei Kolping und Mitglied im Kultur- und Integrationsausschuss Ergenzingen, sowie von P. Dr. Lothar Penners, Mitglied im Trägerkreis von „Miteinander für Europa“ Deutschland, gestaltet wurde. Ortsvorsteher Horst Schuh, Baisingen, sprach von seinen Erfahrungen mit „Europa frei und offen: Leben, Reisen, Arbeiten auf unserem Kontinent“. Er zeigte aus seinen Kinder- und Jugenderfahrungen auf, wie sich Europa von einem Kontinent der vielen Grenzen in ein Europa der Freiheit und des Friedens gewandelt hat. Landrat Roland Bernhard, der vor 25 Jahren Vertreter der Landesregierung in Brüssel war, schilderte die Aufgaben Europas für heute und der Zukunft. Er zeigte die politischen Schwierigkeiten und Herausforderungen, v.a. in der Flüchtlingsfrage und den wirtschaftlichen Herausforderungen und rief uns dazu auf, über die Grenzen Europas zu schauen. P. Dr. Lothar Penners, Rottenburg-Liebfrauenhöhe, wies anhand des Wortes aus dem Kolosserbrief „Lasst nicht nach im Beten; seid dabei wachsam und dankbar…, seid weise im Umgang mit den Außenstehenden, nutzt die Zeit! Eure Worte seien immer freundlich, doch mit Salz gewürzt.“ (Kol. 4,2-6), hin auf die christliche Verantwortung und zeigte über die kultur- und religionsgeschichtliche Entwicklung Europas, wie sehr Christen aufgrund ihres Glaubens eine große Sendung für Frieden und Solidarität haben. Pfr. Klaus Rennemann beschrieb den Einsatz für Europa als Auftrag Gottes: Denn Europa müsse – trotz der vielen Herausforderungen – für die Welt zu einem sichtbaren Zeichen und Garant des Friedens und des gelingenden Miteinanders werden. Abgeschlossen wurde die Veranstaltung durch das Gebet für Europa, das Vater unser, einen tiefen Friedensgruß und die Möglichkeit zur Anbetung im Bitten um ein gelingendes Miteinander.
Quelle: www.miteinander-wie-sonst.org
Titelbild: „Dank-Sterne“ für Europa (Foto: Valerian Grupp)
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