In der Politik um zu vereinen

In der Politik um zu vereinen

In der Tat! Da gibt es für mich einen äußerst wichtigen Zusammenhang. Wenn man Politik mit dem Leitgedanken des Dienens leben will, muss man andere Politiker kennen lernen, die das gleiche Ziel haben. Die Möglichkeit, auch während des Treffens in Prag ein ‚positives Netzwerk‘ mit anderen aufzubauen, hat mir zu Beginn meines politischen Lebens sehr geholfen. Und sie hilft mir immer noch.

Sehen und verstehen können, wie viel Einsatz es kostet. Die Politik ist ein spezifischer Bereich, der das Leben eines jeden von uns tangiert. Und es ist von entscheidender Bedeutung, dass Männer und Frauen, die sich in den Dienst anderer stellen wollen, in die Politik gelangen. Andernfalls lässt man Raum für Menschen, die nur nach Macht streben. Ich versuche, weitere Freunde für die Politik zu gewinnen, vor allem junge Leute.

Politik braucht starke Ideale! Fehlen diese, wird es nur eine „Technokratie“, und später eine „Autokratie“ von einer Person, die anstelle von „miteinander“ „ich allein“ setzt. Nicht alle streben eine Zusammenarbeit an. Wir sind jedoch aufgerufen, unser Bestes zu geben, weil wir glauben, dass unsere Welt genau dieses „Miteinander“ braucht. Tun wir unseren Teil gut und überlassen wir den Rest dem Herrn.

Seit vier Jahren bin ich Vize-Präsident unserer Regionalregierung. Die Region heißt Südböhmen. Ich beschäftige mich hauptsächlich mit den Themen Landwirtschaft und Ökologie; wenn ich ins Europäische Parlament gewählt worden wäre, wäre ich Mitglied dieser Kommissionen (AGRI und ENVI) gewesen. Der Wahlkampf war eine großartige Zeit in meinem Leben. Von unserer Liste wurden die ersten sechs gewählt: Ich war auf dem siebten Platz. Aber ich bin sicher, dass der Herr weiß, warum. Ich bin also gespannt, wo er mich das nächste Mal hinführt.

Die größte Herausforderung besteht meiner Meinung nach darin, dass sich nur wenige in der Politik engagieren. Ich kenne Städte, in denen niemand Bürgermeister*in sein will. Wenn kein demokratischer Politiker diese Aufgabe übernimmt, wird ein Extremist kommen und diesen Platz für sich beanspruchen. Dies kann auch in unseren Parlamenten geschehen. Das Wichtigste ist, neue Männer und Frauen zu gewinnen, die bereit sind, sich in die Politik einzubringen und anderen durch politische Handlungen zu dienen. Diese Verantwortung zu vermitteln, ist etwas, was Miteinander für Europa für meine Generation beitragen kann.

Diego Goller

Selbstbewusst, im Dienste des Gemeinwohls

Selbstbewusst, im Dienste des Gemeinwohls

In Rom treffe ich auf der Veranstaltung zum Europatag Aldo Bernabei, der sich seit langem in der Politik für die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten, sozialem Engagement und Arbeit für junge Europäer einsetzt. Bei dieser Gelegenheit erzählt er mir von einem neuen Projekt der Europäischen Union: dem Europäischen Solidaritätskorps.

Es handelt sich um ein von der EU finanziertes und 2018 genehmigtes Projekt für Jungen und Mädchen zwischen 18 und 30 Jahren, das darauf abzielt, jungen Menschen durch einen Freiwilligendienst ein Gefühl für die europäische Bürgerschaft zu vermitteln. Es muss in mindestens drei verschiedenen europäischen Ländern angeboten werden und umfasst eine vorherige Schulungsmaßnahme.

Es soll jungen Menschen die Möglichkeit bieten, sich an Programmen zu beteiligen, die dem Gemeinwohl dienen. Nationale Verbände oder Einrichtungen schlagen in ihren Ländern die Finanzierung von Projekten vor, die auf soziale Initiativen, die Unterstützung von Menschen in Armut – auch in außereuropäischen Ländern – oder auf kulturelle Aktivitäten, z. B. in Bezug auf die Identität des eigenen Landes, ausgerichtet sind. Für diese Tätigkeiten werden Punkte auf europäischer Ebene vergeben, die für den Einstieg in die Arbeitswelt genutzt werden können.

Man hofft, dass in ganz Europa „nationale Zivildienste“ eingerichtet werden, so dass es in Zukunft einen Zivildienst auf europäischer Ebene geben wird. Es sollte darüber hinaus der Status des Freiwilligendienstes von allen Ländern gegenseitig anerkannt werden. Mit diesem Ziel wurde ein Appell >> insbesondere an die Mitglieder des Europäischen Parlaments gerichtet, damit sie das Programm „Europäisches Solidaritätskorps“ im Hinblick auf ein Europa der Solidarität, der aktiven Bürgerschaft und des Friedens unterstützen.

Diego Goller





Weitere Informationen zu diesem Projekt sind auf der entsprechenden EU-Website zu finden>>

Foto Canva / Foto Aldo Bernabei: Diego Goller

Gebetsvigil in Rom am 30.9.2023

Gebetsvigil in Rom am 30.9.2023

Together2023 – um die Synode der katholischen Kirche zu unterstützen 

Wir geben hier – in zusammengefasster Form – eine Mitteilung wieder, die wir von den Verantwortlichen der Ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, dem Veranstalter der Gebetsvigil, erhalten haben.

Liebe Freunde,

mit unserem Team sind wir für die letzten Vorbereitungen wieder in Rom. Was für eine Freude und was für eine schöne Herausforderung, den gleichen Weg mit euch allen zu gehen, in Zusammenarbeit mit dem Sekretariat der Synode und dem Dikasterium für die Förderung der Einheit der Christen.

Das Programm für das „Together“-Wochenende ist jetzt verfügbar unter https://together2023.net/de/info-page/vorgesehener-ablauf/. 

Die Liste der Workshops, die von vielen unserer verschiedenen Partner angeboten werden, findet ihr unter https://together2023.net/de/info-page/workshops-2

Die Lieder für das Abendgebet sind unter //together2023.net/de/info-page/gesaenge-fuer-das-abendgebet/ veröffentlicht, ebenso wie die neue Hymne Adsumus Sancte Spiritus, die speziell für dieses ökumenische Event komponiert wurde.

Wenn ihr nicht kommen könnt, aber gerne mit uns beten möchtet, besucht die Seite https://together2023.net/de/home-german/.

Wer es noch für möglich hält, eine Gebetswache in seiner Stadt zu organisieren, kann sich bei unserem Team melden: prayers-world@together2023.net. Auf diese Weise könnt ihr Teil des Gebetsnetzwerks auf https://together2023.net/de/veranstaltungskarte/ werden.

Unser Weg ist noch nicht zu Ende. Er hat gerade erst begonnen. Was werden die nächsten Schritte sein? Lasst uns auf den Heiligen Geist hören und einander zuhören.

Br. Luc und Br. Matthew

Hier den Flyer mit allen Informationen herunterladen>>

 

Europatag 2023

Europatag 2023

Flashes aus einigen europäischen Ländern

Frankreich

Anknüpfend an den Erfolg des letzten Jahres wollte Miteinander für Europa eine Volksmobilisierung in Straßburg wiederholen: Ein Friedensmarsch von rund 150 Personen zog unter dem Motto „Miteinander für Europa – Ziel Frieden“ durch die Stadt. Er begann am Europäischen Parlament und endete an einer evangelischen Kirche im Stadtzentrum.

Mit Entschiedenheit erklärten die Teilnehmer dabei, dass wir als Christen keine andere Sehnsucht haben können als die nach Frieden und dass kreative Lösungen gefunden werden müssen. Die Gruppen Miteinander für Europa aus Lyon und aus Landau (Deutschland) nahmen ebenfalls teil.

Gesanglich angeführt von einer Gruppe junger Menschen aus Taizé, endete der Marsch im Temple Neuf mit einer Gebetsstunde, die Lobpreis und Umkehr zum Frieden beinhaltete: Ein ökumenisches Gebet, das vom Rat der christlichen Kirchen in Straßburg für die Versöhnung und Einheit Europas gefördert wurde. Es waren 400 Personen anwesend, darunter Vertreter des Europäischen Parlaments und des Europarats.

Belgien

Astenet (Eupen) ist bekannt als das Land der drei Grenzen (Belgien, Holland, Deutschland). Am 27. April besuchte eine Delegation von Miteinander für Europa – bestehend aus Mitgliedern der Charismatischen Erneuerung, der Gemeinschaft Sant’Egidio und der Fokolare – den Schrein der heiligen Katharina von Siena, der Schutzpatronin Europas, zu ihrem Festtag.

Der geschwisterlichen Begegnung mit den örtlichen „Caterinati“ („geistliche Kinder“ der Hl. Katharina) folgte die Teilnahme an der Eucharistiefeier. Danach gab es einen regen Austausch über unser ökumenisches Netzwerk und unsere Initiativen für das Europafest. Ein geschwisterliches, von Gebet und Freude erfülltes Treffen! Für das Netzwerk in Belgien eröffnen sich damit neue Horizonte.

Deutschland

Seit einigen Jahren lädt die Stadt München rund um den 9. Mai zu einem „Europatag“ ein, um auf verschiedene Themen auf unserem Kontinent aufmerksam zu machen.

Gemeinsam mit rund 30 Organisationen und Verbänden, denen unser Kontinent am Herzen liegt, war Miteinander für Europa zum zweiten Mal in Folge mit einem gut besuchten Pavillon und einigen „Gondelfahrten“ im Riesenrad – das einen Panoramablick über die Stadt bietet – vertreten. Eine Fahrt (10 Personen) dauerte 25 Minuten und bot die Gelegenheit, über das Netzwerk, die Initiativen und die Ideale, aus denen es lebt, zu sprechen.

Als Christen aus verschiedenen Kirchen sind wir herausgefordert, unser Engagement für ein geschwisterlicheres Europa und vor allem für den Frieden zu bezeugen. Es wurde bereits ein Termin für das nächste Jahr vereinbart!

Portugal

Auch in Porto fand am 9. Mai in der Kirche Igreja de Cedofeita ein Gebet für den Frieden in Europa statt, das von Miteinander für Europa und der Ökumene-Kommission der Stadt organisiert wurde. Vertreter von sechs Kirchen, die Bischöfe der katholischen und der lusitanischen Kirche sowie verschiedene Bewegungen waren anwesend. Das Gebet konzentrierte sich auf die Sätze des Vaterunsers; während für die verschiedenen europäischen Länder gebetet wurde, trug jemand die Fahne des jeweils genannten Landes zum Altar.

Die Novene – ein neuntägiges Gebet für den Frieden in Europa – das in diesem Jahr speziell für den Europatag geschrieben wurde, gab es auch in portugiesischer Version (siehe Artikel auf der Website: Das Vaterunser – ein Gebet für Europa, 30.3.2023).

An vielen Orten in Europa wurde die Novene intensiv gebetet, in Vallendar, dem internationalen Schönstattzentrum, tat dies die ganze Gemeinschaft der Bewegung.

Zusammengestellt von Diego Goller

Brücken der Hoffnung bauen

Brücken der Hoffnung bauen

Europatag in Wien am 6. Mai 2023. Mehr als 100 Personen aus sechs mitteleuropäischen Ländern kamen zu einem Treffen von „Miteinander für Europa – Österreich“ im Schönstatt-Zentrum in Wien-Kahlenberg zusammen.

Unter dem Titel „Brücken der Hoffnung bauen“ berichteten zehn Referenten von ihren Erfahrungen als „Brückenbauer“. An diesem Tag wurde aus dem Traum Wirklichkeit, ein Tag der Ermutigung in einem oft demotivierenden Alltag.

In Innsbruck engagiert sich Gottfried Rießlegger für ein ökumenisches Miteinander zwischen einer katholischen und einer evangelischen Pfarrei, die je ein eigenes Kirchengebäude besitzt, und einer orthodoxen Pfarrei, ohne einen festen Bau. Die beiden Kirchengebäude sind 150 m voneinander entfernt, getrennt durch einen Zaun. Der Wunsch eines aufrichtigen „Miteinanders“ war eines Tages stärker als Ängste und Vorbehalte – zwei Drahtscheren, eine links, eine rechts – und schon war ein großes Loch im Zaun: Der Beginn einer segensreichen Bereicherung. Die orthodoxe Gemeinde hat ein „Umbauset“ in einer großen Truhe und jeden Sonntag nach dem katholischen Gottesdienst wird die Ikonostase vor dem Altar aufgebaut.

Aus Slowenien berichtete Marjeta Bobnar über die Früchte des Projektes „Summerjob“. Dieses Projekt knüpft Beziehungen zu bedürftigen Menschen durch materielle Hilfe und natürlich auch zwischen jungen Menschen aus verschiedenen Teilen Sloweniens.

In Ungarn baut Tibor Héjj mit Kleinbussen „Brücken“. Menschen mit Behinderungen werden Tag für Tag zu Arbeitsplätzen verschiedener Unternehmen gebracht, wo sie gemeinsam mit Menschen ohne Behinderungen arbeiten und leben.
Ebenfalls aus Ungarn kam der Chor „Vox mirabilis“, der den „Brückenbau“ zu einem greifbaren Erlebnis machte.

In der Tschechischen Republik sind Dagmar und Petr Peňáz Brückenbauer mit Leib und Seele. Sie bauen Brücken für Menschen mit speziellen Bedürfnissen; sie bauen Brücken zwischen Christen – zum Beispiel durch ökumenische Pilgerreisen nach Mähren –  und Brücken zwischen den Nationen der ehemaligen Monarchie.

Der EU-Abgeordnete, Lukas Mandl, berichtete über Spannungen in seiner parlamentarischen Arbeit, weil er nicht mit allem einverstanden sein konnte. Als Christ habe er aber immer versucht, die Menschenwürde zu achten und die Freiheit der anderen zu respektieren. Die Zusammenarbeit erfordere sachliche Arbeit in den Ausschüssen, aber auch geistige Inspiration.
Eva und Erich Berger schenkten ihm eine 44-seitige Sammlung: kleine Geschichten von Brückenbauern; Geschichten aus dem täglichen Leben von Christen, die Mut und Hoffnung geben können.

An diesem 6. Mai 2023 hat Gott seinem Volk gezeigt, dass es imstande ist, Brücken zu bauen. Brücken, die auch von denen genutzt werden, die Gott nicht erkennen – das war wie eine Mut-Spritze.

Der Brückenbau muss weitergehen, konkret und dauerhaft. Auch am 7. Mai und an jedem Tag danach.

Zusammengestellt von Diego Goller

Zu einem ausführlicheren Bericht geht es hier>>

Foto: Christoph Fürböck

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