Spirituelles Vertrauen, tiefer Austausch, Entdeckung einer realen Freundschaft in Christus, als Samen für ein christliches Europabe-wusstsein, sind einige der Früchte des Besuchs, den Vertreter der Fokolar-Bewegung am 6. November im Sitz der Acer-Mjo (Action Chrétienne des Etudiants Russes – Mouvement de Jeunesse Orthodoxe) abstatten.
Im Vorfeld der Jahrestagung des Trägerkreises von Miteinander für Europa, die dieses Mal in der französischen Hauptstadt stattfindet, empfängt Cyrille Sollogoub, der Vorsitzende dieser orthodoxen Bwewegung, Gabri Fallacara, Severin Schmid e Maria Wienken von der Fokolar-Bewegung.
Die Bewegung Acer wurde 1923, von einigen der in den bitteren Jahren der Revolution exilierten Russen initiiert. Unter den Gründern befanden sich bedeutende Persönlichkeiten wie Sergej Bulgakov, Georges Florovsky Nikolaj Berdjaev.
Gemeinsam mit seinem Bruder Igor, der für die Sektion Jugend zuständig ist, führt der Vorsitzende seine Besucher in die große Kapelle mit Glasdach, in die im Innenhof ein ehemaliger Schuppen umgestaltet worden ist. Hier haben orthodoxe Priester und Theologen wie Florovsky, Bulgakov, und Alexandr Men die Heilige Liturgie gefeiert.
Cyrille Sollogoub erläutert, dass die Darstellung Mariens im Tempel die Ikone sei, die am besten das Charisma der Bewegung Acer ausdrücke: „sie enthält Jesus und daher auch die Kirche“. Als in Russland die Kirchen zerstört wurden und die ausgewanderten Russen kein Geld hatten, um neue aufzubauen, gewann man ein neues Verständnis von Kirche: Kein Ziegelbau, sondern lebendige Personen, die Christus und seine Kirche bringen.
Deshalb beginnt die Bewegung Acer mit dem Wunsch Laien dafür zu sensibilisieren „Kirche zu sein“. Sie wird vom Patriarchen von Moskau und ganz Russland, Thikon, anerkannt, der juridisch vom Patriarchen von Konstantinopel abhängt und später ermordet wird.
“Unter dem Regime – erinnert der Vorsitzende – war es eine grundlegende Aufgabe der Acer, die Bibel wie spirituelle und kulturelle Literatur zu drucken und nach Russland zu transferieren; außerdem unterstützte sie die Familien der Dissidenten und andere Bedürftige. Pressearbeit ist auch heute noch wichtig.
Die sehr lebendige Jugendsektion umfasst ca. 200 Jugendliche. Großen geografischen Entfernungen zum Trotz organisiert sie Sommerlager in den Bergen, als Gelegenheiten intensiv das Evangelium zu leben. Dadurch wächst der Glaube und das Bewusstsein der Zugehörigkeit zur Kirche. Wenn sie einmal ausgebildet sind, engagieren sich diese Jugendlichen in ihren Pfarreien.
Diese Chance sich zu begegnen und gegenseitig kennen zu lernen, erfüllt die Herzen aller mit Dankbarkeit Gott gegenüber, der uns heute neue hoffnungsvolle Wege in eine Zukunft des Miteinanders eröffnet.
Gabri Fallacara
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