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Der 9. Mai ist “Europatag”. Was kommt dir in den Sinn, wenn du von diesem Datum hörst? Wie würde es dir gefallen, dass dieser Tag von den Europäern gefeiert wird?

Ich sehen diesen Tag als eine Chance, an dem die Länder in Europa gemeinsam grenzübergreifend Aktionen starten. Dabei kommt es nicht auf ein großartiges Programm an, sondern auf einfache Weise, z. B. spielerisch, einander kennen zu lernen und Gemeinsamkeiten anstatt Unterschiede zu finden. Dafür wäre ein ungezwungener Gesprächsraum vonnöten. Ein Gefühl der Zusammengehörigkeit wäre dabei die Erreichung des wertvollsten Zieles.

Wenn du Präsidentin der Europäischen Kommission wärst, welche Prioritäten würdest du für den Zusammenhalt von Europa auf die Agenda setzen?

Keine Abgrenzung der Länder gegenüber der anderen. Dort wo man einfach hinreisen kann, fühlt man sich schneller wohl. Gastfreundschaft im eigenen Land für die anderen wäre ein wichtige Voraussetzung, einander zu verstehen und wertzuschätzen. Ich würde versuchen den anderen die Vorteile und die große Bereicherung eines „offenen“ Europas zu offenbaren. Dafür wären konkrete Beispiele und bereits kleine Erfolge nötig, die man vortragen könnte.

Hat Europa eine Zukunft? Welchen Beitrag siehst du z.B. seitens der Kirchen und geistlichen Gemeinschaften?

Offenheit und Transparenz! Wenn die Kirche offen kommuniziert was sie etwa mit Geldern, Aktionen usw. plant, wird das den Bürgern mehr helfen ihr auch zu vertrauen. Wenn die Kirche dafür bekannt ist, die Menschen zu vereinen, kann sie damit auch Grenzen in den Herzen der Leute überwinden. Programme für die Jugend, Zusammenführung von Einheimischen, Migranten, Flüchtlingen möglich machen und diese nicht als Flüchtlingsprogramm propagieren, sondern die Vielfältigkeit der Länder und den verschiedenen Menschen positiv hervorbringen. Europa hat eine Zukunft, wenn die Menschen anfangen zu verstehen, dass wir in unserer Unterschiedlichkeit eine Bereicherung füreinander sein können, wenn Fähigkeiten etc. nur richtig einsetzt werden.

Wie siehst du Europa im Kontext der heutigen Weltpolitik?

In Europa wurde schon viel erreicht. Dass man in verschiedene Länder innerhalb Europas reisen kann und Partnerschaften geschlossen wurden, die z.B. den Schüleraustausch und das Freiwillige Soziale Jahr ermöglicht haben, ist ein Geschenk. Diese Erfahrungen, sollten mehr publik gemacht werden, damit die Bürger der Länder diesen Schatz bewusster wahrnehmen können. Europa sollte seine positiven Seiten mehr ausstrahlen. Wir haben in der Regel gute finanzielle Absicherungen und Sozialhilfen. Sollten wir nicht dankbar sein für alles, was wir schon haben?

Es scheint, dass sich Jugendliche wenig um die Zukunft Europas kümmern. Stimmt das deiner Meinung nach?

Meine Erfahrung ist, dass wir als Jugendliche oft etwas überfordert sind mit all dem, was um uns herum auf der ganzen Welt passiert. Politik interessiert nur noch einen Teil der Jugendlichen, die schätzungsweise durch ihr Umfeld schon einiges auf den Weg mitbekommen haben. Es gibt viele Probleme in der Welt, bei denen vor allem die Jugend nichts ausrichten kann (zumindest denkt sie so). Daher gilt ihr Interesse oft mehr den Dingen, in denen sofort Ergebnisse gesehen und erzielt werden können. Politik wird oft zu sehr verkompliziert und benutzt ein Fachsprache, die den meisten unzugänglich ist. Für die Jugend müsste mehr Anreiz gegeben werden, sich für Politik zu interessieren mit der Perspektive, auch etwas bewirken zu können.

Wie denkst du über populistische Tendenzen? Würde es in einem Miteinander nicht besser gehen? Aber wie…?

Da wir heutzutage vom Kapitalismus (ich rede jetzt von Deutschland) beherrscht werden, sind populistische Tendenzen fast nicht mehr wegzudenken. Es gilt immer nur noch mehr Gewinn zu erzielen und dabei auf Schwächere keine Rücksicht zu nehmen. Menschen die nur auf Profit zielen, sehen keinen Gewinn darin, Schwächere zu unterstützen, denn das erfordert Zeit, Arbeit und Einsatz. Die Mittelschicht verschwindet immer mehr und die Diskrepanz zwischen arm und reich wird größer. Ein Miteinander wäre möglich, wenn man versteht, das man durch unterschiedliche Fähigkeiten auch Gewinn erzielen kann. Vielleicht fällt dieser dann geringer aus, aber dafür gewinnt man an menschlichen Beziehungen, Gesundheit, Werten usw.. Zuerst muss verstanden werden, dass man durch das nur an sich denken automatisch nicht mehr glücklich wird; dass Menschen, die weniger haben aber aufeinander zählen und bauen können, einen weitaus größeren Schatz gefunden haben.

Katharina Pinzer, Jahrgang 1994, Erzieherin, Arbeitserfahrung mit Migranten, lebt derzeit in Nürnberg 

 

Eine europäische Kultur ist vonnöten

Eine europäische Kultur ist vonnöten

Wenn du Präsident der Europäischen Kommission wärst, welche Prioritäten stünden auf deiner Agenda, um die Gemeinschaft unter den europäischen Völker zu erhalten und zu fördern?

Die dringlichste Reform, die es auf europäischer Ebene anzugehen gilt, ist nicht die politische oder wirtschaftliche, sondern die kulturelle. Es bräuchte ein umfassendes Wissen darüber, wie die europäischen Institutionen funktionieren; auch sollten Programme nachhaltig finanziert werden, die sich mit unserem Wunsch des Zusammenseins und mit der geschichtlichen Tragweite des Experiments der europäischen Integration befassen. Es wäre wichtig, in den künstlerischen und kulturellen Bereich (Musik, Kunst, Film) zu investieren und dabei vor allem das junge Publikum im Auge zu haben. Man müsste also ein Bewusstsein und ein Gefühl der Zugehörigkeit zur Union schaffen.

Hat Europa eine Zukunft? Welchen Beitrag dazu siehst du etwa von Seiten der Kirchen oder der christlichen Bewegungen und Gemeinschaften?

Die christlichen Gemeinschaften könnten die Angelpunkte sein, auf die sich das künftige europäische Projekt abstützen kann. Die im Christentum implizite Botschaft der Gemeinschaft, seine Aspekte der gesellschaftlichen Solidarität und der zivilen Verantwortung, die das geistliche Wachstum in der christlichen Religion begleiten, sind an der Basis unseres Zusammenseins und unserer Verbundenheit in der Vielfalt. Die Geburt Europas verdanken wir großen Staatsmännern, die diesen Geist der Geschwisterlichkeit teilten. Diese Dimension gilt es neu zu entdecken.

von Federico Castiglioni (Rom, 17/11/88). Nach dem Studium der Politikwissenschaften ist er derzeit Doktorand für europäische und internationale Studien an der Universität Roma Tre. Zu Themen wie Aktualität Europa oder der Rolle der Europäischen Union in der globalen Welt, hat er verschiedene populärwissenschaftliche und wissenschaftliche Artikel veröffentlicht. Er ist Beauftragter für die Außenbeziehungen der Jungen Europäischen Föderalisten (GEF Italien).  

 

 

 

 

„Für“ Europa sein

„Für“ Europa sein

„Staunen über eine Bewegung des Geistes Gottes in unserer Zeit.“  Walter Kardinal  Kasper hat den Weg von Miteinander für Europa von Anfang an begleitet. Während des Kongresses in München, am 30. Juni 2016, unterstrich er was ihm wichtig ist und wofür er mit uns einsteht.

 

GOTTES GEIST WIRKT AUCH IN UNSERER ZEIT MÄCHTIG

Liebe Freunde, wunderschön wieder bei euch zu sein und noch wunderschöner zu sehen, was seit Stuttgart 2004 aus euch geworden ist. Der Traum von damals beginnt Wirklichkeit zu werden. Gottes Geist ist auch in unserer Zeit mächtig. Wir haben Grund zu danken.

Unser Traum

Angefangen hat es am 31. Oktober 1999 in Augsburg.  Evangelische und katholische Christen haben amtlich gemeinsam festgestellt: Gemeinsam bekennen wir, Jesus Christus ist unser Heil. Viele haben gesagt: Diese Erklärung bedeutet nichts; sie ist folgenlos geblieben. Nein, nicht folgenlos ist sie geblieben. Ihr seid die Folge, eure Bewegung [Miteinander für Europa] ist die Frucht. Papst Johannes Paul II. hatte Recht. Die Erklärung war ein Meilenstein.

Ein Meilenstein ist eine Etappe auf dem Weg, nicht das Ziel. Die nächste Etappe steht vor uns: der Herbst 2016 in Lund, der Oktober 2017 in Wittenberg. Wieder gibt es Zweifler. Wir sagen: 500 Jahre Trennung, das reicht. Das kann nicht so bleiben. Es wäre Verrat an Jesus Christus und eine Schande vor der Welt, wenn wir es nur bei schönen Worten beließen.

Wir haben einen Traum. Denn wir wissen: Die Ökumene ist ein Durchgang des Heiligen Geistes durch die Kirche. Auf ihn ist Verlass. Er hat die ökumenische Bewegung angestiftet; er wird sie auch zu Ende führen. Einheit in versöhnter Verschiedenheit ist möglich. Sagt den zögerlichen Experten der Trennung: Wir sind Experten der Einheit. Wir haben erfahren: Es ist schon heute mehr möglich als ihr denkt! Alle müssen sich bewegen; alle müssen umdenken und umkehren!

Miteinander in Europa

Die Einheit der Kirche ist umso wichtiger als heute die Einheit Europas in Gefahr ist. „Gemeinsam für Europa“ ist heute wichtiger denn je. Als ich jung war, nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs, da war Europa für uns Junge ein Friedensprojekt. Aus Feinden sollten Freunde werden, und wir sind es geworden. 70 Jahre Frieden ist uns geschenkt worden, länger als jemals zuvor in der Geschichte Europas. Frieden und Wohlstand, wie ihn unsere Vorfahren nicht einmal hätten träumen können. Das ist kein Traum, das ist eine Wirklichkeit. Das ist unsere Zukunft.

Dazu braucht Europa eine florierende Wirtschaft. Niemand bestreitet das. Wirtschaft ist eine unerlässliche Grundlage des Lebens und des Überlebens. Doch Wirtschaft ist eine Grundlage, aber sie ist nicht der Sinn des Lebens. Deshalb braucht Europa mehr als Wirtschaft. Europa ist nicht nur Wirtschaftsgemeinschaft. Europa ist eine Wertegemeinschaft. Sie hat viele christliche Grundlagen, ohne die Europa nicht Europa sein kann. Das haben viele vergessen. Dafür neu einzutreten ist unsere Aufgabe.

Es kann nicht sein, das die längst tot geglaubten Gespenster eines nationalistischen Egoismus wieder aus ihren Gräbern steigen und Angst und Schrecken verbreiten. Jeder von uns liebt sein Vaterland, seine Sprache und seine Kultur. Wir wollen keine Gleichmacherei. Die Vielfalt Europas ist der Reichtum Europas. Aber Vaterlandsliebe hat nichts zu tun mit Nationalismus, der Mauern und Zäune baut oder meint, wir könnten uns auf eine nationale Insel der Seligen zurückziehen. Vaterlandsliebe ist offen, lässt sich bereichern und will andere bereichern. Wer dagegen Zugbrücken hochzieht, der wird bald selbst verhungern.

Papst Franziskus hat jüngst gesagt: Europa als „Work in progress“. Europa war nie einfach fertig, es war schon immer „in progress“. Es war schon immer seine Stärke, andere Kulturen zu integrieren: die Kelten, die Germanen, die Normannen, die Slawen, und den Muslimen begegnen wir heute auch nicht das erste Mal.

Nach dem Fall der Berliner Mauer haben wir geschwärmt, auf grenzenlose Kommunikation, auf universale Demokratie, universale Menschenrechte gehofft. Nun aber kommen die Probleme der eins werdenden Welt zu uns. Sie kommen nicht als abstrakte Zahlen, es kommen Menschen mit konkreten Gesichtern. Sie sind Kinder Gottes. Sie stellen uns vor neue Aufgaben: Wir sollen ihnen die Attraktivität des Christentums vorleben. Praktisch zeigen: Christ-sein ist eine gute Sache. Das können wir als Evangelische und Katholische nur gemeinsam, wenn wir die Gräben zwischen uns Christen überwinden.

Geht das? Ja, es geht. Als Christen glauben wir an die Auferstehung und das Wirken des Geistes Gottes. Wir glauben, dass das Leben stärker ist als der Tod und die Liebe stärker als der Hass. Jesus Christus ist mitten unter uns; er geht uns voran. Als Christen sind wir Zeugen der Hoffnung für ein neues Miteinander der Christen und für ein neues Miteinander in Europa. Nicht Angst, Hoffnung ist angesagt. Nicht Bedenkenträger, Brückenbauer und Hoffnungsträger sollen wir sein.

Walter Kardinal Kasper, emeritierter Kurienkardinal und ehemaliger Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen

Zum Herunterladen:   MfE München 2016 – Gesprächsimpulse zum Beitrag von Kard. W. Kasper am 30. Juni 2016, Sr. Nicole Grochowina, Selbitz

 

 

 

 

 

Hat die Hoffnung eine Zukunft?

Hat die Hoffnung eine Zukunft?

Längst sind sie zahllos, die Forschungen auf kirchlichem, gesellschaftlichem und kulturellem Gebiet, was die Zukunft des europäischen Kontinents betrifft. Auch das „Europäisches Jahr des Kulturerbes“ lenkt einen weiten Blick darauf. Haben die Bewegungen und Gemeinschaften einen spezifischen Beitrag zu leisten?

Auszug aus dem Beitrag von Michael Hochschild, Kongress „Miteinander für Europa“ 1.7.2016 München

Hat die Hoffnung eine Zukunft oder ist unsere Welt heillos in Krisen und Probleme verstrickt? Falls die Zukunft wirklich noch eine Chance bekommt, wie sollten wir sie nennen – diese neue Welt? Und braucht sie womöglich Unterstützung von gesellschaftlichen, um nicht zu sagen religiösen Gestaltungskräften?

  1. Die Zukunft braucht Hoffnung, wenn wir nicht in der gegenwärtigen Dauerkrise feststecken und daran verzweifeln wollen.
  2. Die Zukunft braucht jedoch nicht nur viel Hoffnung, sondern die erhoffte Welt auch einen anderen Namen als den der Moderne, weil das Und-so-weiter der modernen Gesellschaft empfindlich gestört ist und wir an mannigfachen Orientierungskrisen leiden. Wenn die Zukunft anders werden soll, dann steht am Ende einer Entwicklung zum Besseren die so genannte postmoderne Gesellschaft.
  3. Ob es am Ende auf eine bessere Wirklichkeit hinausläuft, hängt nicht zuletzt von entsprechend frischen kulturellen Gestaltungskräften ab. Hier kommt der Beitrag von neuen geistlichen Bewegungen und auch von neuen sozialen Bewegungen zur Geltung: Sie zielen mit ihren hohen Idealen immer schon auf ein Morgen und nehmen deshalb einen Teil dieses Gesellschafts- wie Kirchenprogramms an sich schon vorweg. Kurzum: Sie zeigen schon heute, wie es morgen anders gehen könnte!

Es stellen sich zwei Herausforderungen: Einerseits stecken wir in einer tiefen Systemkrise der modernen Gesellschaft; jetzt reicht es nicht mehr, sich an die neuen Umstände ständig neu anzupassen – ein grundlegender Wandel unserer modernen Zivilisation hat eingesetzt und abverlangt von uns ein neues Denken und Handeln! Die zweite Herausforderung liegt in den neuen geistlichen Bewegungen selbst: Ihr Glaube, ihr Engagement und besonders ihre Zuversicht sind auf dem Weg aus der Krise sehr gefragt, weil sie das nötige Vertrauen in die Zukunft schaffen. Aber die neuen geistlichen Bewegungen müssen sich dazu stärker als bisher als kulturelle Gestaltungskräfte verstehen und entsprechend verhalten. In gewisser Weise müssen sie mehr soziale Bewegung werden.

Es braucht heute einen Blick nach vorne; anders gesagt: eine Versöhnung mit der Zukunft.

Und dafür sind die neuen sozialen Bewegungen, aber noch mehr die neuen geistlichen Bewegungen wie geschaffen. Zukunftsvisionen gehören zu ihnen wie der Mitgliedschaftsausweis zur Organisation. Bewegungen bieten nicht nur konkrete Alternativen für andere Lebensorientierungen, sondern sie öffnen damit vor allem moderne Verengungen. Beispiel modernes Individuum: Daraus wird bei ihnen (wieder) eine soziale bzw. religiöse Person mit entsprechenden Bindungen und Verantwortungen in ihrer konkreten Lebenswelt.

In dieser Hinsicht steht den neuen geistlichen Bewegungen allerdings eine Bewährungsprobe ins Haus. Aus Sicht der Bewegungsforschung müssen sie zeigen, dass sie als geistliche Bewegung nie nur geistliche, sondern immer auch soziale Bewegung sind – und im Glauben eine kulturelle Gestaltungskraft nutzen. Dann sind sie selbst den neuen sozialen Bewegungen überlegen, weil sie nicht wie diese auf bestimmte Themen festgelegt sind, sondern mit Gott und der Welt eine unbegrenzte Reichweite haben. Das Miteinander der geistlichen Bewegungen und ihrer Kirchen ist dabei entscheidend: Nur eine versöhnte Kirche kann einen glaubwürdigen Beitrag zur Versöhnung leisten. Allerdings wird ein „Miteinander für Europa“ bei einer Versöhnung mit der Zukunft nicht reichen; ein Miteinander für die ganze Welt von morgen ist gefragt.

Prof. Dr. Michael Hochschild, Forschungsdirektor und Professor für postmodernes Denken am Time-Lab Paris/Institut d’Études et de Recherches postmodernes; studierte Pädagogik, Soziologie, Philosophie, Psychologie und Theologie in Hamburg, Frankfurt und Bielefeld.

Hier den vollständigen Text herunterladen:  2016 07 01 MfE München – M. Hochschild über Versöhnung mit der Zukunft>>

 

555 Jahre!

555 Jahre!

„Verborgene Schätze“ in Wien

31.10.2017 = 555 Jahre! Ich verrate das Geheimnis: 500 Jahre = Luthers Reformation; 50 Jahre = so alt bin ich an diesem Tag geworden! 5 Jahre = so lange lebe ich in Österreich.

Als ich diesen sympathischen Zusammenfall  von Ereignissen feststellte, fragte ich mich: Wie kann ich meinen Geburtstag feiern und meine persönliche Geschichte mit jener der Ökumene in Beziehung bringen?

Ich bin Schweizerin, meine Mutter gehört der reformierten Kirche an, mein  Vater ist katholisch. Wir Kinder wurden in der reformierten Kirche getauft, aber dann haben wir unterschiedliche Wege eingeschlagen. Ich trat als Kind der Katholischen Kirche bei. Dieser lebensgeschichtliche Hintergrund erklärt wohl auch, warum die Leidenschaft für die Einheit der Kirche in mir so gross ist. Heute lebe ich in einer Gemeinschaft der Fokolarbewegung in Wien.

Bei einem Treffen  über geweihtes Leben im ökumenischen Lebenszentrum in Ottmaring (bei Augsburg) mit dem emeritierten lutherischen Bischof Herwig Sturm, durfte ich «Luther» mit Bildern, Worten und Tanz (von Beruf bin ich Tänzerin) vorstellen. Warum dies nicht an meiner Geburtstagsfeier wiederholen?

 

Mehr als 60 Gratulanten fanden sich am 29. Oktober „Am Spiegeln“, dem Begegnungszentrum der Fokolare in Wien, ein. Anstatt mir Geschenke zu bringen, haben sie meinem Wunsch entsprochen, für die Übersetzungskosten beim bevorstehenden europäischen Trägerkreis-Treffen von Miteinander für Europa, im selben Zentrum in Wien, einen Beitrag zu leisten.

Welche Freude dann, den gesammelten Betrag persönlich dem internationalen Komitee überreichen zu können!

Roswitha Oberfeld, Wien

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