Wach auf, Europa!
In diesem Jahr feierte Miteinander für Europa (MfE) in Belgien den Europatag gemeinsam mit dem Schuman-Zentrum, das die jährliche Veranstaltung „State of Europe Forum 2024“ in Brüssel, dem Sitz der Institutionen der Europäischen Union, organisiert.
Die Konferenz „Wach auf, Europa“ wurde in Zusammenarbeit mit den Beauftragten der Auferstehungskapelle (auch Chapel for Europe), dem belgischen MfE-Komitee, der Europäischen Evangelischen Allianz (EEA) und der Karmeliterkirche, in der das Forum stattfand, vorbereitet. Die Teilnehmer des Forums kamen aus verschiedenen west- und osteuropäischen Ländern (Belgien, Niederlande, Großbritannien, Schweden, Deutschland, Italien, Frankreich, Ukraine) sowie einige Teilnehmer aus Armenien.
Momente des Aufbruchs und der Gnade in der europäischen Geschichte
Es wurde ein reichhaltiges zweitägiges Programm vorgestellt, das u.a. das Gebet für die EU und Erwägungen zu den bevorstehenden Europawahlen enthielt. Unter den vielen Beiträgen seien nur ein paar erwähnt, wie z.B. der Impuls zur Geschichte des „Aufbruchs“ Europas – von Jeff Fountain vom Schuman-Zentrum/Amsterdam, Christliches Institut für Europäische Studien. Fountain untersuchte die Ursprünge der EU, die auf den Visionen, aber vor allem auf der Freundschaft von drei christlichen Politikern aus ehemals verfeindeten Nationen beruhen: Robert Schuman (Frankreich), Konrad Adenauer (Deutschland), Alcide de Gasperi (Italien). Prof. Evert van de Poll von der Universität Leuven verwies auf „Gnadenmomente“ in der reichen Geschichte Europas.
Die heutige Zeit und die dringende Suche nach Frieden
Es folgten die Hauptbeiträge von zwei Referenten aus dem kulturellen und kirchlichen Bereich: Herbert Lauenroth, Sprecher des ÖLZ Ottmaring und langjähriges Mitglied des MfE Leitungskomitees, und der Weihbischof von Kamyanets-Podiliskyi in der Ukraine, Radoslaw Zmitrowicz. Beide Redner betonten, dass Christen Botschafter und Architekten, ja Zeugen neuer Räume der Gegenseitigkeit, der Versöhnung, des Schalom sind, jenes Friedens, der im Evangelium begründet ist und den unsere zunehmend kriegerischen Zeiten so dringend suchen.
Zeugnis des „gegenseitigen Andersseins“
Ein Teilnehmer kommentierte: „Dieser Friede, dieses Zeugnis der Gegenseitigkeit – oder ‚gegenseitiges Anderssein‘, wie der deutsche Theologe Eberhard Jüngel es zu Recht nannte – ist zuallererst den Christen aller verschiedenen Kirchen, Traditionen, Gemeinschaften und Organisationen anvertraut. Wenn dieses Zeugnis fehlt, ist alles nichts“.
In der Auferstehungskapelle (Chapel for Europe) hat MfE eine Ausstellung mit Kreuzen aus verschiedenen Kulturen und christlichen Konfessionen eingerichtet, die bis nach den Europawahlen besichtigt werden kann.
Beatriz Lauenroth (Internationales Sekretariat von MfE) und Anne Plancke (MfE-Komitee Belgien)
Forum zur Lage Europas 10. – 11. Mai>>
Europäischer Studientag, 9. Mai>>