Grundsätzlich geändert

von | Apr 4, 2022

Der Charakter von Kirche 3.0 „Der Charakter von Kirche 3.0 und damit auch der Charakter unseres Treffens mit gut 200 Menschen hat sich mit dem Angriff auf die Ukraine gänzlich geändert. Wie weggeblasen waren alle schönen Gedanken, wie sehr haben wir in Baar gemerkt, gedacht und gelebt, dass es jetzt nicht die Zeit ist für […]

Der Charakter von Kirche 3.0

„Der Charakter von Kirche 3.0 und damit auch der Charakter unseres Treffens mit gut 200 Menschen hat sich mit dem Angriff auf die Ukraine gänzlich geändert. Wie weggeblasen waren alle schönen Gedanken, wie sehr haben wir in Baar gemerkt, gedacht und gelebt, dass es jetzt nicht die Zeit ist für schöne und wichtige Worte. Jetzt ist vielmehr die Zeit, in der sich das Gottesvolk und damit auch die Kirche im Gebet versammelt. Neu versammelt. Existentiell versammelt. Und betet – über alle Grenzen hinweg zusammenkommt und betet.

‚Wir beten weiter!‘, so haben wir es uns bei dem großen Gebet mit über 1.000 Menschen neulich versprochen. Wir beten weiter – und wir tun es: Letzte Woche hat Österreich das Gebet übernommen, nun also direkt, physisch und miteinander in der Schweiz. Wie kräftig es ist, wenn Gemeinschaften und Bewegungen sich gemeinsam versammeln …

Jedes politische Gespräch ist wichtig und notwendig, keine Frage. Aber die Bitte darum, dass steinerne Herzen in fleischliche Herzen verwandelt werden, wie es die Geschwister aus der Ukraine jüngst gebetet haben, steht daneben. Flankiert. Hilft.

Eine betende und eine kommunitäre Kirche  

Kirche 3.0, so haben wir erkannt, ist eine betende Kirche. Und eine kommunitäre Kirche, weil sie sich stellvertretend ins Gebet wirft und um eine Vitalität weiß, die von Charisma und nicht von Zahl und Struktur abhängt. Und es ist eine verwundete Kirche, die gerade deshalb mit der compassio Gottes rechnet – und dies keineswegs nur für sich.

Und so haben wir gebetet. Und etwas von der neuen Gestalt von Kirche gespürt. Aufbruchsstimmung machte sich breit. Und das Wissen: In Gebet, Wort und Tat gehen wir mit den Geschwistern in der Ukraine. Und wir sehen auch, was es mit uns macht, Fassungslosigkeit, Angst und Wortloses gemeinsam ins Gebet zu bringen. Aus der Asche wird etwas wachsen.

Für den Moment sei es der Frieden. Einfach nur Frieden – und die Chance, die Menschen zu schützen. Es ist dreckig, wenn sie ein Spielball der Macht sind. Und es noch dreckiger, wenn ihnen deshalb ihr Leben genommen wird. Möge die Kraft, die hier beim Treffen spürbar war, der Welt Frieden und Leben abringen.“

Christsein in postkirchlicher Gesellschaft – Kirche3.0, Sr. Grochowina, 12. März 2022

Quelle: miteinander-wie-sonst.ch

Foto: Fokolar-Bewegung Schweiz; Dialoghotel Eckstein

0 Kommentare

Kommentar verfassen

Hier können Sie den Newsletter abbonieren


ARTIKEL ZU DIESEM THEMA

Hoffnung inmitten von Erschütterungen

Hoffnung inmitten von Erschütterungen

Trägerkreistreffen Miteinander für Europa (MfE) “Zur Hoffnung berufen” – Vom 31. Oktober bis 2. November 2024 versammelten sich mehr als 200 VertreterInnen von Miteinander für Europa in Graz-Seckau (Österreich). Sie waren aus 19 europäischen Ländern gekommen und gehören zu 52 Bewegungen, Gemeinschaften und Organisationen.

Das Projekt DialogUE im Europäischen Parlament

Das Projekt DialogUE im Europäischen Parlament

Vertreter der Projektpartner, Personen aus den europäischen Institutionen, religiöse Verantwortungsträger und Vertreter der Zivilgesellschaft sind in einem Saal des Europäischen Parlaments versammelt. Im Mittelpunkt des Treffens steht die Präsentation von Empfehlungen an die Europäische Union.

Ostern gehört Christus!

Ostern gehört Christus!

Besuche bei Patriarch Bartholomäus I. und Papst Franziskus. Konstantinopel und Rom, 14. und 19. September 2024. Eine Delegation verschiedener Bewegungen, die an der Initiative „Ostern gemeinsam 2025“ teilnehmen, wurde von Patriarch Bartholomäus und anschließend von Papst Franziskus empfangen. Was sie eint, ist der Wunsch, denselben Glauben an den auferstandenen Christus am gemeinsamen Osterdatum 2025 zu bezeugen und die Christen einzuladen, ihre Spaltungen im Blick auf das Datum zu überwinden.