Treffen des internationalen Trägerkreises in Portugal

Treffen des internationalen Trägerkreises in Portugal

Nach zwei Jahren, in denen sich die Mitglieder des internationalen Trägerkreises des ökumenischen Netzwerkes Miteinander für Europa wegen der Pandemie nur online treffen konnten, wird es in diesem Herbst wieder ein Treffen in Präsenz geben. Die Begegnung wird vom 11. bis 13. November 2022 in Porto in Portugal stattfinden.  

„Porto liegt im äußersten Westen Europas, und wir freuen uns sehr, den Reichtum und die Herausforderungen kennen zu lernen, die unsere Brüder und Schwestern in diesem Teil des Kontinents erleben“, heißt es im Einladungsbrief, den das Leitungskomitee verschickt hat. Das portugiesische Nationalkomitee, das 10 Bewegungen vertritt, habe bereits vor drei Jahren zu dieser Begegnung eingeladen, und nun gehe dieser Wunsch in Erfüllung. „Es wird zweifellos eine große Entdeckung für uns alle sein, und wir sind den vielen, die schon seit langem im Einsatz sind, um uns dort zu empfangen, sehr dankbar.“

A NEW MISSION FOR EUROPE

Das Trägerkreistreffen wird unter dem Motto „A new mission for Europe!“ stattfinden. Es geht darum, gemeinsam mit den portugiesischen Geschwistern zu beten, zu hören, nachzudenken und von ihnen gezeigt und erzählt zu bekommen, welche Erfahrungen sie mit Einheit und Versöhnung haben.

„In den herausfordernden Zeiten, die gerade in Europa herrschen, wollen wir zusammenkommen und die Einheit leben, zu der wir gerufen worden sind. Dieses Treffen wird für uns alle zweifellose eine Entdeckung und ein Abenteuer sein, wenn wir der Stadt Porto und seiner Geschichte, den Gemeinschaften und Bewegungen im portugiesischen ‚Miteinander‘ sowie den zahlreichen jungen Menschen begegnen, die sich in Portugal engagieren“, so heißt es im Einladungsschreiben.

Um möglichst vielen Menschen in Portugal die Möglichkeit zu geben, die Realität von Miteinander für Europa kennen zu lernen, haben die Veranstalter beschlossen, das Treffen in den fünf Sprachen Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Portugiesisch abzuhalten. Ort der Zusammenkunft ist der Sitzungssaal „Associação Católica do Porto“.

Eine Anmeldung zum Treffen ist über die zuständigen Verantwortlichen der einzelnen Gemeinschaften noch bis zum 10. Oktober 2022 möglich!

Heinrich Brehm

Politische Projekte leben auch von Spiritualität

Politische Projekte leben auch von Spiritualität

Miteinander für Europa hat vom Präsidenten des Europäischen Parlaments, David Maria Sassoli, einen Brief erhalten. Er unterstreicht darin, wie sehr gemeinsame europäische Werte für die Krisenbewältigung erforderlich sind. Der Präsident möchte weiterhin mit dem Netzwerk in Verbindung bleiben. 

In einem Brief an Miteinander für Europa (MfE) dankt der Präsident des Europäischen Parlamentes, David Maria Sassoli, dem ökumenischen Netzwerk für seinen Dienst an Europa. Sassoli bemerkt, dass schon die Gründerväter Europas deutlich vor Augen hatten, dass das politische Projekt „Europa“ nur dann funktionieren kann, wenn es sich auch aus gelebter Spiritualität nährt. „Gemeinsame europäische Werte, wie sie von den Mitgliedstaaten bei der Unterzeichnung der EU-Verträge vereinbart wurden, sind mehr denn je erforderlich, um Krisen, einschließlich der aktuellen COVID-19-Pandemie, zu überwinden“, so Sassoli.

Egoistische und nationalistische Versuchungen bekämpfen 

Weiter unterstreicht der Präsident des Europäischen Parlamentes, dass er alle Initiativen schätzt, die „die öffentliche Diskussion über staatsbürgerliche Angelegenheiten anregen“. Hier sieht er im Anliegen des Europaparlamentes und im Einsatz von MfE „einen gemeinsamen Ansatz, der auf Solidarität und Idealismus beruht.“ Die COVID-19-Krise, die Notwendigkeit von mehr Ökologie und der Umgang der Europäischen Union mit Drittstaatsangehörigen, die auf europäischem Territorium ankommen, seien „alles Themen, die nicht angegangen werden können, ohne egoistische und nationalistische Versuchungen zu bekämpfen.“

Ermutigung für die nächsten Schritte

Das ökumenische Netzwerk freut sich über diesen wertschätzenden Brief und empfindet ihn als Ermutigung für die weiteren Schritte. Das Schreiben aus Brüssel macht deutlich, dass Gebet und Aktionen für Europa, wie etwa zum 9. Mai, einen wichtigen Beitrag für seine Einheit leisten.

Heinrich Brehm / Beatriz Lauenroth

Brief des Präsidenten des Europäischen Parlaments David-Maria-Sassoli an Miteinander für Europa, 7. Juli 2020

 

Eine Kultur des Miteinanders zeichnet sich ab

Eine Kultur des Miteinanders zeichnet sich ab

Samstag, 9. Dezember 2017, CVJM-Haus in Würzburg:  ca. 100 Personen aus fast 50 in Deutschland aktiven Initiativen, Gemeinschaften und Bewegungen, die dem Miteinander für Europa verbunden sind, kommen zu ihrem nationalen Treffen zusammen.

„Miteinander – wie sonst? So lässt sich für mich überschreiben, was wir an diesem Tag in Würzburg erlebt haben. So viel gemeinsame Wegstrecke, bei der immer wieder aufgeleuchtet ist, was uns verbindet und welche Kraft versöhntes Miteinander hat! In der Tat zeichnet sich hier eine „Kultur des Miteinanders“ ab, der ich von Herzen wünsche, dass sie in unseren Gemeinschaften, in unserem Land, aber auch in ganz Europa Raum gewinnt“, fasst Sr. Nicole Grochowina von der Christusbruderschaft Selbitz, ihren Eindruck von diesem Tag zusammen. Und sie fährt fort: „Und deshalb bin ich ganz dafür, dass wir uns weiter besuchen und Grenzen überschreiten; dass wir in Ost und West neue Freunde finden und dass wir dem Miteinander quer durch Europa weiterhin Gestalt geben – und auch uns davon beschenken lassen.“

Tagesthemen

Neben einem Rückblick auf Miteinander-Erfahrungen stand in diesem Jahr, 18 Jahre nach seiner Gründung, vor allem die Frage nach dem zukünftigen Weg des ökumenischen Netzwerkes im Mittelpunkt der gemeinsamen Überlegungen.

„Die Einheit des Volkes Gottes, besonders hinsichtlich der Frage, wie Ost- und Westeuropa mehr zusammenkommen können, ist eine Herausforderung für den zukünftigen Weg des Miteinanders“, berichtete Gerhard Proß vom kürzlich stattgefundenen europäischen Trägerkreis-Treffen in Wien.

Miteinander – Erfahrungen 

Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer erzählten spontan über ihre positiven Erfahrungen des vergangenen Reformations-Gedenk-Jahres. Gute Erfahrungen gab es auch mit dem „Gebet für Europa“ anlässlich des 60. Jahrestag der „Römischen Verträge“ und im Anschluss an den Versöhnungsgottesdienst der evangelischen und katholischen Kirche in Hildesheim. Roswitha Fürg, Fokolar-Bewegung Solingen, ist „beeindruckt von der Offenheit und Tiefe des Miteinanders, das im Laufe der Jahre gewachsen ist. Die spontanen Berichte der Teilnehmer zeigten, wie Gott an vielen Orten Menschen unterschiedlicher Konfessionen und Gemeinschaften dazu führt, sich für Einheit einzusetzen.“

Früchte des „Miteinander“ nach 18 Jahren

Anhand des Bildes eines Baumes im Wachstum leitete Schwester M. Vernita Weiß, Schönstatt-Bewegung, in einem weiteren Schritt den gemeinsamen Blick auf Früchte des Miteinander für Europa nach 18 Jahren. Angesprochen wurden die tiefen Wurzeln, aus denen ein fruchtbarer Baum der Einheit für Europa gewachsen ist und wächst.

Europa in der Herausforderung – Eine Kultur des Miteinanders

Hinsichtlich eines Europas, das aus politischer Sicht vor vielfältigen Herausforderungen steht, sieht Gerhard Proß den Auftrag von Miteinander für Europa zunächst darin, das Miteinander zu leben und sich vor allem im Gebet für Europa zu engagieren. Allerdings braucht es auch die Unterscheidung der Geister. „In einer Zeit, in der die alten Ungeister, die Europa schon mehrfach in die Katastrophe geführt haben, wieder Urstände feiern, sprechen wir unser Nein zu den Nationalismen und desto klarer unser Ja zum Evangelium, zur Versöhnung und zur Liebe (…) Ja zu einer Kultur der Beziehung und der Bündnisse – Nein zu aller Vereinfachung und zu platten Lösungen. (s. auch Beitrag zum 60. Jahrestag der Römischen Verträge, 24.3.2017 

Schritte auf dem Weg in die Zukunft

Hinsichtlich der nächsten Schritte, teilten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Vorschläge, die sich während dem jährlichen Trägerkreises-Treffen in Wien entwickelt hatten. Besonders angeregt wurden u.a. Begegnungen und gegenseitiges Kennenlernen mit Partnern in Zentral- und Osteuropa sowie die Idee, den 9. Mai (der schon als Europatag gilt) 2018 und 2019 als einen „Tag des Miteinanders für Europa“ in den Städten und Regionen zu feiern.

„Wir haben eine ausgeprägte Atmosphäre der gegenseitigen Wertschätzung und Achtung, aber auch der Ehrlichkeit erfahren“, beschreiben Ehepaar Elisabeth und Hans-Georg Hagmann, Schönstatt-Bewegung, ihren Eindruck. Johannes Golling, Vorsitzender des Julius-Schniewind-Haus e.V. fasst sein Erlebnis des Tages so zusammen: „Das Sich-Begegnen und –Besuchen, das Schließen von Freundschaften, das Aufeinander-Hören und sich öffnen für das, was dem anderen heilig ist, entwickelte in der Vergangenheit eine Dynamik, die an diesem Tag noch einmal an einer Fülle von Beispielen vor Augen geführt wurde“.

Siehe auch die ausführliche Berichterstattung auf der deutschen Homepage >

Text und Foto: Heinrich Brehm 

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