Eintauchen in den Geist

Eintauchen in den Geist

Empowering Europe

Am Wochenende vom 10.-12.6.2022 hatte Empowering Europe (https://empoweringeurope.org/) zu dem nach Corona lang erwarteten Mitglieder – Treffen in Präsenz eingeladen.

Die junge Bewegung (entstanden 2018) hatte dafür das Konferenzzentrum der Fokolar-Bewegung in den Niederlanden (https://www.focolare.org/nederland/) gewählt.

Die Tage waren geprägt von einer tiefen Begegnung mit Gott und untereinander. Auch die  Freundschaft der zwei Bewegungen, die bei Miteinander für Europa  zusammen arbeiten, hinterließ ihr Spuren.

„Wir haben in das Herz Jesu schauen dürfen“, sagte einer der Teilnehmer am Ende. Und eine Teilnehmerin: „Es war ein Eintauchen in den Geist Gottes. Wir gehen gestärkt und erfrischt in unseren Alltag zurück.“

Beatriz Lauenroth

7. Mai in Brüssel

7. Mai in Brüssel

Ein unvergessliches Erlebnis

Am 7. Mai 2022 feierten wir den Europatag in der Europa-Kapelle in Brüssel, die uns in vielerlei Hinsicht unterstützte, indem sie uns den Ort, das Fachwissen und die Kommunikationsmittel zur Verfügung stellte. Was für eine himmlische Hilfe!

„Europa: Friedensstifter“: Eine Veranstaltung, die wir monatelang mit viel Enthusiasmus, Engagement und Überzeugung vorbereitet haben. Und wenn auch einige Bewegungen nicht konkret mitarbeiten konnten, so waren sie doch dabei im Gebet und in der Einheit mit uns.

Was für eine Herausforderung!  Von „Friedensstiftern“ zu sprechen in einem Europa, das angesichts des Krieges in der Ukraine zerrissen ist und hier und da von Spaltung und Trennung spricht… aber wir glauben, dass auch unser Tropfen Wasser für den Ozean notwendig ist.

Das Programm wurde sowohl im Präsenz als auch per Webinar verfolgt.

Die beiden Vorträge von Walter und Annemarie Kriechbaum vom CVJM München, bildeten den Schwerpunkt des Nachmittags. Sie führten uns durch ihre Zeugnisse in eine Welt der Versöhnung. Wenn der Weg zur Versöhnung lang, aber wahr und dauerhaft ist, dann vermittelten sie uns den Wunsch, dort, wo wir leben, Werkzeuge dieser Versöhnung zu sein.

Die Tage vor dem 7. Mai gaben uns die Gelegenheit, mit dem Ehepaar Kriechbaum Momente des Austauschs und des Dialogs zu erleben; in Rotselaar im Zentrum der Fokolar-Bewegung, sowie im Zentrum von Brüssel mit der Gemeinschaft von Sant‘Egidio und bei einem Gebetsabend in der Basilika mit der Charismatischen Erneuerung. Es waren unvergessliche Momente des gegenseitigen Zuhörens, eine wahre Schule des Lebens.

Die Gespräche bei einem Glas Freundschaft, die das Treffen am 7. Mai abschlossen, gaben uns die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen, alte Freunde zu treffen und uns gegenseitig zu ermutigen. Wir wurden in der Zuversicht gestärkt, dass wir nur gemeinsam und mit der Hilfe des Heiligen Geistes in unserer Mitte einen bedeutenden Einfluss auf unseren Kontinent haben und seine wahren Werte offenbaren können.

Einige Reaktionen:

„Gestern haben wir am Webinar teilgenommen. Herzlichen Glückwunsch an die ganze Gruppe und auch an Sie persönlich.  Es war toll, Sie in Aktion zu sehen. Wir sind sehr dankbar für den Inhalt und die Gebete. Die Zeugnisse von Annemarie und Walter fanden wir klar und beeindruckend. Walters biblische Verankerung über die Bedeutung des Leidens, des Todes am Kreuz und der Auferstehung Jesu für Vergebung und Versöhnung war sehr zentral. Wir hoffen, dass viele Belgier ihn gesehen und gehört haben oder dies in Zukunft tun werden. Vielen Dank an Sie alle für all die Vorbereitungsarbeit.“ (R.R.)

„Vielen Dank für dieses sehr reichhaltige Treffen!!! Wie Philippe sagte, es war ein Moment der Gnade, eine Unterstützung, eine Hoffnung, eine neue Kraft! Mit Ihnen, um den Weg fortzusetzen! Schön, euch gesehen zu haben! Können wir den Link zum Wiederholen auf you-tube erhalten?“ (M. D.W.)

Anne Plancke, für das Nationalkomitee von Miteinander für Europa in Belgien

Foto: pixabay.com

Wege aus Entzweiungen

Wege aus Entzweiungen

Begegnung in Graz am 7. Mai 2022

Im kürzlich renovierten Minoritensaal – ehemals Speisesaal des Minoritenklosters und jetzt barockes Herzstück eines modernen Veranstaltungszentrums in der Grazer Innenstadt – trafen sich am 7. Mai anlässlich des Europatages auf Initiative von Miteinander für Europa verschiedene christliche Gemeinschaften verschiedener Konfessionen.

Bis zu 130 Personen aus vielen Orten Österreichs, aus Ungarn, Kroatien und der Schweiz trafen sich zum Hören auf das Wort Gottes, sowie zum Erfahrungsaustausch zum Tagungsthema: Wege aus Entzweiungen.

Die Berichte
– Dialogprojekt in Ungarn für den Umgang mit kontroversen politischen Ansichten
– Vertrauensaufbau zwischen Flüchtlingsgegnern und Flüchtlingen
– Versöhnung von Opfer- und Täterfamilien 75 Jahre nach dem Holocaust
gingen unter die Haut und schufen die Basis für einen regen Austausch in Gruppen.

Ermutigende Worte kamen von Verantwortlichen der katholischen und evangelischen Kirche, sowie der Baptistengemeinde.

Freunde aus der Slowakei, aus Slowenien und Italien, die wegen intensiver Flüchtlingsarbeit, gesundheitlichen Gründen oder anderen Verpflichtungen nicht anwesend sein konnten, hatten Grußbotschaften geschickt.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen und einer Stadtführung folgte am Nachmittag ein ökumenisches Friedensgebet.
Die Nöte unserer Zeit wie der Krieg in der Ukraine und an vielen weiteren Orten der Erde, die Klimakrise, Covid-19-Pandemie, wirtschaftliche Unsicherheit…. wurden vor Gott gebracht. Die Gestaltung dieses fürbittenden Gebetsmoments hatte eine Familie der Schönstatt-Bewegung in berührender Weise übernommen.

Mit dem Wort aus dem Hebräerbrief: „Der Gott des Friedens rüste euch aus mit allem Guten, dass ihr seinen Willen tut“ erfuhren die Teilnehmenden Stärkung für ihre Aufgaben in Kirche und Gesellschaft.

Erprobte Musikschaffende, die sich für diese Begegnung neu zusammengefunden hatten, umrahmten diesen Tag in festlicher geistlicher Weise.

Auf den Spendenaufruf für ein Projekt zur Unterstützung von ukrainischen Flüchtlingen nahe der ungarischen Grenze, antworteten die Anwesenden mit Großzügigkeit.

Unter dem ausdrucksstarken Gemälde an der Stirnseite des Saales „Jesus speist fünftausend Menschen“ ging ein Tag, erfüllt von vielen bereichernden Begegnungen, mit folgendem Lied zu Ende: Bleibe bei uns, weil es Abend wird. Bleibe bei uns, oh Herr. Bleibe bei uns, weil es dunkel ist. Bleibe bei uns, oh Herr.

Michael Murg, MfE Graz 

Foto: privat

 

Bildung ist die einzige Chance

Bildung ist die einzige Chance

Europatag 2022 in Italien – Videokonferenz über bewährte Praktiken in Erziehung und Bildung, angeboten von jungen Menschen aus verschiedenen Bewegungen

In einem Europa, das sich im Krieg befindet, hatte der diesjährige Europatag ein besonderes Gewicht. Miteinander für Europa in Italien hat auf die zentrale Bedeutung einer Erziehung und Bildung hingewiesen, die den neuen Generationen eine ganzheitliche Entwicklung bietet. Sie sei die einzige Chance, das geschwisterliche Beziehungsgeflecht wieder aufzubauen und junge Menschen zu Frieden und zu jenen Wahrheiten hinzuführen,  die dem Leben Sinn geben.

Prof. Carina Rossa von der Lumsa-Universität Rom, Dozentin am Sophia University Institute und Mitglied des Promotorenkomitees des von Papst Franziskus 2019 ins Leben gerufenen „Global Compact on Education“, hat sich dazu geäußert. Ein Pakt, der darauf abzielt, Barrieren abzubauen und Brücken zu schlagen.

In diesem Jahr, das von der Europäischen Union zum „Jahr der Jugend“ ausgerufen wurde, waren es gerade junge Menschen aus Gruppen, Verbänden und Bewegungen, die bewährte Praktiken in Erziehung und Bildung aus unterschiedlichsten Bereichen vorstellten (siehe Text zum Herunterladen am Ende der Seite).

Die Wirkung kam in den vielen spontanen Chat-Nachrichten zum Ausdruck, die während der Zoom-Veranstaltung eintrafen. Der Live-Übertragung folgten Personen aus über 1000 Zugangsorten, weitere 700 aus Ost- und Westeuropa kamen in den nachfolgenden Tagen hinzu. Hier drei der Feedbacks:

„Ich habe die Zeugnisse und Beiträge von jungen und nicht mehr ganz so jungen Menschen sehr geschätzt. Auch war ich sehr beeindruckt von Beatriz‘ Zeugnis und ihrer Botschaft der herzlichen Aufnahme und der Liebe (für ukrainische Flüchtlinge). Eine dichte und reichhaltige Initiative“. (eine EU-Abgeordnete aus Mailand)

„Das erste, was auffällt, ist der Chor der Stimmen, die in unterschiedlichen Tönen die Kraft der Hoffnung bezeugen. Das zweite ist die Schönheit der jungen Menschen, etwas wirklich Erbauliches. Ja, die jungen Menschen sind die Hoffnung, aber mit dem Stil der Initiative, die sie Seite an Seite mit den älteren Menschen sieht und man nicht weiß, wer mehr gibt und wer mehr erhält. Besonders beeindruckt hat mich die Tatsache, dass sich Jung und Alt gegenseitig brauchen. Der letzte Erfahrungsbeitrag war genau das, was ich brauchte, um meinem vom Krieg zerrissenen Herzen etwas Frieden zu geben“. (aus San Remo -IM)

„Ein erbaulicher Moment des Austauschs. So viel kreatives Leben! Es gibt nicht nur Hoffnung, sondern auch die Gewissheit, dass ein Europa der Solidarität, der geeinten Herzen, bereits existiert“. (aus München)

2022 05 08 MfE Italien, Bewährte Praktiken in Erziehung und Bildung

Carla Cotignoli und Beatriz Lauenroth

Foto: Archiv Trient

 

Flashs

Flashs

Der 9. Mai 2022 europaweit

Originelle Initiativen entstanden auch dieses Jahr rund um den 9. Mai, dem Europatag, in mehreren Ländern. Hier seien einige von ihnen kurz erwähnt.

Eine grenzüberschreitende Begegnung fand zwischen Frankreich und Deutschland statt. Der einstündige Marsch „Für ein Europa in Frieden“ führte von Straßburg (Elsass) zur Friedenskirche in Kehl (Deutschland). „Diesen Tag werden wir so schnell nicht vergessen. Miteinander haben wir ein Zeichen der Einheit gesetzt und die Hoffnung europaweit gefeiert“ sagte einer der rund 200 Teilnehmer am Ende der Veranstaltung.

Die EU hat das Jahr 2022 zum Europäischen Jahr der Jugend erklärt. Und so stellte Miteinander für Europa in Italien den 9. Mai unter das Thema „Erziehung“. Im Erfahrungsaustausch online u.a. zwischen der jungen und der älteren Generation wurde deutlich, wie sehr man aufeinander angewiesen ist, um ein erfülltes Leben zu führen.

Rund 130 Personen aus Österreich, Ungarn, Kroatien und der Schweiz trafen sich in Graz. Freunde aus der Slowakei, aus Slowenien und Italien hatten Grußbotschaften geschickt. Das Treffen gipfelte am Nachmittag in einem gemeinsamen Gebet für den Frieden. Die Teilnehmer reagierten danach großzügig auf den Spendenaufruf für ein Projekt zur Unterstützung von ukrainischen Flüchtlingen nahe der ungarischen Grenze.

In München war „Miteinander“ in einem Riesenrad unterwegs. Zahlreiche Runden hat diese Gondel gedreht, immer mit acht Menschen an Bord – Gespräche über das „Miteinander“ und Begegnungen in luftiger Höhe!

Beatriz Lauenroth

 

 

 

 

Frischer Wind in „Miteinander für Europa“

Frischer Wind in „Miteinander für Europa“

Das Leitungskomitee von Miteinander für Europa“ (MfE) in München 

Für die jährliche Begegnung des Leitungskomitees (27.-29. April 2022) empfing dieses Mal der CVJM in München die 20 Mitglieder und einige geladene Gäste.

Frischen Wind in das Treffen brachten junge Erwachsene des ENC (Europeen Network of Comunities), des CVJM, der  Fokolar- und der Schönstattbewegung, die gemeinsam mit der ersten Generation des Netzwerkes über die Zukunft von „Miteinander“ nachdenken wollten. Die Gäste näherten sich ihrer Aufgabe mit Einfühlungsvermögen und Respekt. Mária Špesová (ENC) aus der Slowakei sagte: „Ich sehe in „Miteinander“ etwas Heiliges, das in mehr als 20 Jahren gewachsen ist. Ich will vorsichtig in die reiche Geschichte  hineinwachsen.“ Und Georges El Hage (Syndesmos): „Ich kann hier meine Gedanken frei äußern und spüre, dass gut zugehört wird. Man begegnet uns mit großem Vertrauen.“

Programm

Zahlreiche spirituelle Impulse, Gebete und ein lebhafter Gedankenaustausch wechselten sich im Programm dieser Tage ab. Stets wiederkehrendes Thema: der Krieg in der Ukraine. Am ersten Abend waren per Zoom Menschen aus der Ukraine, aus Ungarn, aus der Tschechischen Republik, der Slowakei, Rumänien, Polen, Italien und Slowenien zugeschaltet und berichteten von Aktionen gelebter Nächstenliebe. „Hier entsteht ein neues Europa der Solidarität“ war die Reaktion einer Teilnehmerin aus Italien. Und Zsuzsanna Klemencz (Sant’Egidio/Ungarn): „Wir müssen uns selbst entwaffnen und uns von den anderen entwaffnen lassen. Wie? Indem wir unsere Arroganz und den Hass ablegen.“ Das bedeute wahre Abrüstung, meinte die Ungarin, und so entstehe ein  „Volk des Friedens“, das entwaffnet den Krieg überwinde. Franꞔois Deloors (Sant’Egidio/Belgien)  fügte hinzu: „Diese Haltung versuchen wir immer  wieder einzuüben und können sie deshalb als „Miteinander“ Europa und der Welt anbieten.“

Porto 2022 und Timisoara 2023

„Bei Euch fühle ich mich zu Hause.“ So Maria Clotilde Pestana von der Schönstattbewegung, die mit einem weiteren Mitglied des portugiesischen Nationalkomitees nach München gereist war, um bei der Vorbereitung des Trägerkreistreffens im November 2022 in Porto zu helfen. „Portugal hat Europa viel zu geben: Offenheit, Gastfreundschaft, eine reiche Kultur.“ Dies seien nur einige der Gründe, um das Trägerkreistreffen 2022 im westlichsten Land Europas durchzuführen.

2023 hingegen wird es in Timisoara/Rumänien stattfinden. Ilona Tóth vom Leitungskomitee berichtete von vielen Gespräche und Begegnungen in Rumänien. Der Kontakt u.a. mit der orthodoxen Welt und die Komplexität einer multikulturellen Mentalität erfordern eine besonders gute Vorbereitung.

Zeugnis für diese Welt

Im Angesicht des großen Leidens in Europa und der Welt wurde während des Treffens immer wieder deutlich, dass MfE gerufen ist, das „Unvollständige“ auszuhalten und in den „Riss“ der Menschheit, wie Ungerechtigkeit, Hass und Krieg, hinabzusteigen. „Aber“ unterstrich Thomas Römer vom CVJM München „wir erleben vielleicht gerade eine Zeitenwende, sozusagen einen epochalen Umbruch. Lassen wir uns nicht vom Bösen beherrschen, sondern besiegen wir es mit dem Guten.“

Tod und Auferstehung gehören in der Geschichte der Menschheit zusammen, bemerkte Römer abschließend in seiner Überleitung zur feierlichen Erneuerung des Bündnisses der gegenseitigen Liebe auf der Basis von Joh 13,34. In der geschwisterlichen Begegnung untereinander und mit dem Auferstandenen Herrn in der Mitte ist MfE so  immer wieder Zeuge der Hoffnung für diese Welt.

Beatriz Lauenroth

Foto: Diego Goller / Gruppenfoto: Thomas Barthel, CVJM München

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